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Foto: Andreas Fischer
Partner | 03.09.2023
Bergisches Handwerk und BHC knüpfen Ausbildungs-Kooperation
„Handwerk meets Handball“ auf der Bergischen Expo – und darüber hinaus. Am Samstag unterzeichneten die Handwerkskammer für den Regierungsbezirk Düsseldorf, die Kreishandwerkerschaft Solingen – Wuppertal (KH) und der Bergische HC im Rahmen der Bergischen Expo in Elberfeld auf offener Bühne eine Vorvereinbarung für eine zukünftige systematische Ausbildungs-Zusammenarbeit.
Danach sollen Spielerinnen und Spieler im Jugend- und Nachwuchsbereich des Clubs künftig ein systematisches Angebot auf eine Berufsausbildung in einem Lehrberuf der „Wirtschaftsmacht von nebenan“ erhalten. Im Vordergrund der für den Profisport modellhaften Verabredung steht die Ausbildung im Teilzeitmodus. Das Kooperationsprojekt firmiert unter dem Aktions-Claim: „Handwerk meets Handball“ und ist zunächst auf drei Jahre begrenzt.

Das Bergische Handwerk ist neben der Industrie der zweite große und prägende Wirtschaftssektor im Städtedreieck: Mit einem Gesamt-Jahresumsatz von knapp 4 Mrd. Euro, den in Wuppertal, Solingen und Remscheid 8.000 Unternehmen mit annähernd 40.000 Beschäftigten in mehr als einhundert Branchen erwirtschaften. Bislang stellt sich die „Wirtschaftsmacht von nebenan“ dem wachsenden Engpass an Fachkräften und der Konkurrenz um die „besten Köpfe“ aus den Schulen erfolgreich und bildet aktuell 2.300 junge Menschen aus. Um auch in Zukunft für den Nachwuchs attraktiv aufgestellt zu sein, geht das regionale Handwerk nun neue Wege – und hat sich dabei einen reichweitenstarken Kooperationspartner erschlossen: den Bergischen Handball-Club 06.

Kreishandwerksmeister Arnd Krüger verwies vor Publikum auf der Expo-Bühne am Neumarkt auf die „innere Verwandtschaft“ der jeweiligen Ausbildungsgänge, die beide darauf abzielten, Leistungswillen und Können „in einem Teamzusammenhang“ zu entwickeln und „Persönlichkeiten auszubilden, die Verantwortung übernehmen. Dann fallen die Tore von alleine!“ Krüger bekundete im Interview mit Radio Wuppertal die Hoffnung der Handwerkerschaft auf Nachwuchs-Talente, die „Wettbewerb aushalten und bereits gewohnt sind, sich richtig reinzuhängen.“ Auch Kammerhauptgeschäftsführer Dr. Axel Fuhrmann verspricht sich von der Zusammenarbeit für die ausbildenden Unternehmen und das Handwerk insgesamt eine „starke Signalwirkung, erste Adresse für ambitionierten Nachwuchs zu sein.“ Krüger bezeichnete den Bergischen HC als einen „in jeder Hinsicht idealen Verbündeten für diesen Zweck: Seit über 15 Jahren hat sich der BHC einen Ruf und hohe Wertschätzung als solide wachsende Marke im professionellen Handballsport erwirtschaftet. Auch seine Jugendmannschaften sind in höchsten Spielklassen vertreten.“ Er bringe zudem ein starkes Eigeninteresse an der Zusammenarbeit mit ein – was auch BHC-Geschäftsführer Philipp Tychy ausdrücklich bestätigte: „Wir wollen unserem Nachwuchs eine berufliche Zusatzqualifikation im besonders zukunftsträchtigen Wirtschaftsbereich Handwerk eröffnen, um sie auf eine dauerhafte Perspektive nach und jenseits des Profisports vorzu-bereiten. Wir freuen uns sehr auf die inhaltliche Umsetzung der Partnerschaft „Handwerk meets Handball,“ so Tychy weiter.

Zum Hintergrund: Handwerk und Handball als Ausbilder natürliche Verbündete 
Im Vordergrund der Zusammenarbeit auf Basis einer Vereinbarung soll die Gewinnung und Ausbildung von leistungsfähigem Nachwuchs stehen. Hier sind die Berührungspunkte zwischen den Sphären von Handwerk und Handball nämlich besonders stark – und lassen sich geschickt Synergien nutzen. Für den BHC ist die Perspektive attraktiv, weil junge Spieler auf diese Weise für eine aufstiegsträchtige Zukunft nach und neben dem Handball sorgen können: Als Auszubildende im Handwerk, mit allen ihren individuellen sportlichen Ambitionen vereinbar; ob in Teilzeitausbildung oder im Vollzeitmodus. Für das Handwerk birgt die Kooperation nicht zuletzt PR-Anknüpfungspunkte, sich als „der Ausbilder“ im Bergischen weiter zu profilieren. 

Die Kooperationspartnerschaft im Dreifach-Bund von Handwerkskammer Düsseldorf, Kreishandwerkerschaft Solingen-Wuppertal und dem Bergischen HC soll noch im Herbst 2023 als Vereinbarung in allen Details fix gemacht. Nach den Vorstellungen der Kooperateure sollen konkret Betriebsbesichtigungen organisiert werden und ein Pool an Ausbildungsfirmen entstehen, der der Handballjugend des BHC (weiblich wie männlich) Betriebs- und Orientierungspraktika, Teilzeit- und Vollzeitlehrstellen anbietet. Zudem werden geeignete Veranstaltungsformate die Ausbildungskooperation mit Leben füllen, wie zum Beispiel Berufsinformations-Veranstaltungen wie Azubi-Speed-Datings und „Try Days“ (Auszubildende/ Vertreter von Ausbildungsbetrieben hospitieren für Trainingseinheiten beim BHC, Nachwuchsspieler in Ausbildungsbetrieben). Weiterhin werden gemeinsam PR-wirksame Marketing- und Social Media-Aktivitäten zum Kooperationszweck für die Beteiligten entwickelt und ein eingerichteter Koordinierungskreis aus den Reihen der Kooperationsparteien gewährleistet, dass die Projektzusammenarbeit durch geeignete Aktivitäten belebt wird.