News

Aktuelles | 06.09.2023
BHC verliert wieder mit einem Tor
Der Saisonstart des Bergischen HC geht mit dem nächsten frustrierenden Ergebnis weiter. Nachdem die Löwen gegen die beiden Aufsteiger mit jeweils einem Tor Unterschied verloren hatten, kam auswärts gegen den HC Erlangen die dritte Niederlage mit dem knappsten Resultat hinzu. Beim 27:28 (15:15) gab die Mannschaft einen Drei-Tore-Vorsprung in den letzten sechs Minuten noch aus der Hand. Die Enttäuschung war riesig.
In der 54. Minute hatte es nach einem tollen Abend für den BHC ausgesehen. Zwar leisteten sich die Gäste in einigen Phasen viele Fehler im Angriff und profitierten zwischendurch von einem grandios aufspielenden Christopher Rudeck zwischen den Pfosten, doch als Djibril M'Bengue auf 26:23 stellte, war der erste Saisonsieg zum Greifen nah. Plötzlich jedoch geriet der Angriff wieder völlig ins Stocken. Nur ein weiterer Treffer - durch Yannick Fraatz von Außen - gelang, während Erlangen nach der dritten Zeitstrafe gegen Lukas Stutzke noch an die Wende glaubte.

Die Gastgeber waren im Angriff nun kaum zu stoppen, der BHC hingegen scheiterte am eingewechselten Bertram Obling im HCE-Gehäuse und leistete sich in der Crunchtime auch wieder Fehler. Nico Büdels 28:27 18 Sekunden vor Schluss versetzte den Gästen einen Stich ins Herz.

Denn erneut konnten sich die Löwen für einen großen Kampf nicht belohnen. In mehreren Phasen bestand die Gefahr, dass sie die Partie aus der Hand geben könnten. Doch die Bergischen kamen immer wieder zurück. Vor der Pause durch den spiel- und durchsetzungsstarken Tomas Babak, der sogar in doppelter Unterzahl traf. Danach durch Rudeck, der für ein paar Minuten seinen Kasten komplett zunagelte und damit einen klaren Rückstand verhinderte. So verkraftete es der BHC, dass er auf Babak, dessen Rücken wieder Probleme machte, verzichten musste.

Er verkraftete es auch, dass im Innenblock aufgrund der Ausfälle von Tom Kare Nikolaisen und Aron Seesing (zudem fehlten Eloy Morante Maldonado und Elias Scholtes) Lukas Stutzke und Frederik Ladefoged nahezu auf sich alleine gestellt waren. Ivo Santos aus der BHC-Reserve half zwischendurch aus. In ihrer besten Offensivphase erzielte die Mannschaft nahezu in jedem Angriff ein Tor, überstand eine Rote Karte gegen Isak Persson und legte durch den 3:0-Lauf von Tim Nothdurft, Rudeck und M'Bengue mit 26:23 vor. Kurz darauf kassierte Stutzke seine dritte Strafe, durfte deshalb nicht mehr ins Spiel zurückkehren, und die letzten Minuten gehörten nur noch dem HC Erlangen. Der Frust beim BHC war sichtbar riesig.

Löwengebrüll – Stimmen zum Spiel
Jamal Naji:
„Wie man sich vorstellen kann, tut die Niederlage sehr weh und sie ist sehr bitter. Wir haben heute im Rahmen unserer Möglichkeiten sehr gut verteidigt. Wir haben Erlangen viele Waffen genommen und gleichzeitig muss man aber anerkennen, dass sie das Gleiche geschafft haben. Erlangen hat unser Kreisläuferspiel nahezu komplett wegverteidigt, und auch im Positionsangriff hatten wir so unsere Probleme. Am Ende kommt dann trotzdem ein 27:28-Endergebnis zustande. Wir sind sechs Minuten vor Schluss mit drei Toren in Führung und müssen in dieser Phase ein Tor machen. Dann ist der Deckel auf dieser Partie und wir gehen als Sieger vom Platz. So glaubt der HCE noch mal an die Möglichkeit, hier etwas zu holen. Die letzten zwei Angriffe spielen sie dann auch wirklich gut aus. Das Spiel ist insgesamt schwierig in Worte zu fassen: Hitzige Atmosphäre, ein Spiel, das wehtut. Alles in allem ist das sehr schade für uns. Lobend erwähnen möchte ich die Schiedsrichter-Leistung in dieser Atmosphäre. Sie haben wirklich einen guten Job gemacht.“
Hartmut Mayerhoffer: „Ich kann sehr gut nachvollziehen, wie es Jamal geht. So ging es uns die ersten zwei Spiele, wo wir in einer ähnlichen Situation waren, kurz vor Ende eine Führung haben und dann am Ende verlieren, auch. Ich finde, dass wir heute einen überragenden Kampf geliefert haben. Wir wollten unbedingt diese zwei Punkte hierbehalten, und das hat man meiner Mannschaft von der ersten Minute an angesehen. Ebenfalls gut fand ich, dass wir uns sehr gute Chancen rausgespielt haben. Weniger gut hingegen war unsere Chancenverwertung. Wir müssen normalerweise mit 35 geworfenen Toren von der Platte gehen. Das müssen wir einfach besser machen. Am Ende gewinnst du ein Spiel, in dem du kurz vor Schluss mit drei Toren hinten liegst, nur, wenn du wirklich dran glaubst. Deswegen ein ganz großes Kompliment an die Mannschaft. Wir haben in einer schwierigen Phase unter schwierigen Bedingungen weiter daran geglaubt und letztlich so die Punkte dann auch verdient mitgenommen.“
Jörg Föste: „Es war bitter für uns alle - besonders für Christopher Rudeck. 15 technische Fehler sind einfach zu viel. Aber was besonders schmerzt: die Schlussphase. Uns fehlte einfach zuletzt die Konsequenz.“

HC Erlangen – Bergischer HC 28:27 (15:15)
HC Erlangen:
Obling, Ferlin – Heiny, Lonborg (2), Seitz (2), Bialowas (1), Mävers, Firnhaber (1), Büdel (7), Bissel (4), Guardiola, Link (1), Jeppsson (3), Steinert (3/3), Olsson (4), Zechel. Trainer: Hartmut Mayerhoffer
Bergischer HC: Rudeck (1), Johannesson – Beyer, Nothdurft (4), Weck, Andersen (4), Stutzke (1), Arnesson (5/1), Babak (4), Ladefoged (2), Santos, M'Bengue (4), Fraatz (1), Persson (1).  Trainer: Jamal Naji
Schiedsrichter: Darnel Jansen und Lucas Hellbusch
Siebenmeter: 3/4 – 1/1
Zeitstrafen: 4 – 4 (Zechel, Link (3) – M'Bengue, Stutzke (3))
Rote Karten: Link – Persson, Stutzke

Löwengebrüll - Stimmen zum Spiel