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Aktuelles | 06.06.2021
Löwen verpassen den Sieg nur knapp
Beim SC DHfK Leipzig hatte es nur kurz nach einem ernüchternden Auftritt für den Bergischen HC ausgesehen. Die Löwen holten gleich zwei Sechs-Tore-Rückstände in der ersten Halbzeit auf und übernahmen nach Wiederanpfiff sogar die Führung. Unterstützt von 1400 Fans in der Quarterback Immobilien Arena drehten die Gastgeber das Duell aber erneut, behielten in der umkämpften Schlussphase die Nerven und gewannen 27:25 (13:12). 
Der Start in die Partie war für die Bergischen nicht nur aufgrund des 3:9-Rückstands bitter. Kreisläufer Max Darj blutete nach einem Zusammenprall mit Luca Witzke am Kopf. Beide konnten nicht weiterspielen, Darj musste sogar mit sieben Stichen genäht werden. Für ihn übernahm Tom Kare Nikolaisen den Platz im Deckungszentrum neben Csaba Szücs sowie offensiv am Kreis in den meisten Phasen. Umstellen musste Sebastian Hinze auch auf der Rechtsaußen-Position. Da Arnor Gunnarsson und Yannick Fraatz verletzt waren, entschied sich der Trainer für Rechtshänder Jeffrey Boomhouwer, der immerhin zwei Mal sogar von Außen mit der "falschen" Hand traf.

Blieben die Gäste zunächst dran, schlossen sie kurz vor der Pause sogar auf einen Treffer auf. Nikolaisen, Fabian Gutbrod, Sebastian Damm, erneut Gutbrod sowie per Siebenmeter Jeffrey Boomhouwer erzielten fünf BHC-Tore in Folge zum 12:13. In dieser Phase funktionierte auch das Tempospiel, wenn auch nicht alle Gelegenheiten den Weg ins gegnerische Netz fanden. Trotzdem genügte es halbzeitübergreifend zu acht Treffern in Serie. Gutbrod, Boomhouwer und Linus Arnesson stellten nach Wiederbeginn auf 15:13 für die Gäste.

Den Vorsprung hielt der BHC bis zum 19:16, wurde danach aber auch vom eingewechselten Leipziger Torhüter Joel Birlehm entscheidend gestoppt. Hinzu kam eine Unterzahlsituation, in der die Gastgeber nach einem BHC-Fehler ins leere Gehäuse werfen durften. So liefen die Löwen in dem umkämpften Spiel wieder eine Weile einem kleinen Rückstand hinterher. Arnesson übernahm in der Schlussphase die Verantwortung und erzielte die Tore zum 23:24, 24:24 und 25:25. 

In den letzten Minuten profitierten die Hausherren aber auch von 1400 Fans, die in der Arena dabei sein durften. Sie beschrien jede Aktion und hatten dem SC schon vorher einen gewissen Push gegeben, der in den vergangenen Monaten in der Bundesliga kein Faktor gewesen war. Da Birlehm die letzten Würfe hielt und Maciej Gebala in der letzten Minute zum 27:25 traf, verließen die kämpfenden Löwen knapp geschlagen das Feld.

Fünf Spieltage vor Schluss steht außerdem fest, dass es die letzten von Daniel Fontaine beim Bergischen HC sein werden. Der Rückraum-Rechtshänder, den ein Achillessehnenriss vor zwei Jahren aus der Bahn geworfen hatte, verlässt den Club zum 1. Juli 2021.

Löwengebrüll – die Stimmen zum Spiel
Sebastian Hinze:
„Wir haben auch in der Anfangsphase nicht so viel falsch gemacht. Wir liegen zwar 3:9 hinten, decken aber gut bis zur zweiten und dritten Aktion. Vorne verwerfen wir einen Siebenmeter und machen ein paar freie Bälle nicht rein, aber wir machen einfach weiter, verteidigen bis zum letzten Ball und kommen dann auch ins Tempospiel. Es ist dann wieder offen zur zweiten Halbzeit, in die wir gut reinkommen. Wir greifen Leipzig gut an über den Innenblock und haben auch ein etwas besseres Timing als in der ersten Hälfte. Die Abwehr steht weiterhin stabil. Schwierig waren die Unterzahl-Phasen - speziell in der zweiten Halbzeit. Das sind beide Male Phasen, in denen Leipzig zurückkommt, weil wir den Ball zu leicht hergeben. Wir machen da auch technische Fehler. Mit der Wurfauswahl zum Schluss bin ich nicht unzufrieden, aber Joel Birlehm nimmt auch etwas mehr weg als unsere Torhüter. Insgesamt war es ein gutes Handball spiel, in dem meine Mannschaft nicht viel falsch gemacht hat - außer ohne Punkte nach Hause zu fahren.“
André Haber: „Ich freue mich sehr über den Sieg in einem stimmungsvollen Spiel. Beide Mannschaften haben Comeback-Qualitäten bewiesen und litten unter personellem Aderlass. Es war bis zum Schluss umkämpft. Natürlich habe ich mich gefreut, dass wir so gut reingekommen sind. Auch unser Comeback in der zweiten Halbzeit war alles andere als selbstverständlich. Die Einwechslungen haben heute funktioniert: Bastian Roscheck hinten, und Joel Birlehm im Tor.“
Jörg Föste: „Wellenförmige Spielverläufe generieren häufig glückliche Sieger. Das war auch heute der Fall. Zu Beginn lief vieles gegen uns; dennoch haben wir uns ins Spiel hineingefuchst. Dafür gebührt dem Team Respekt. Csaba Szücs und Tom Kare Nikolaisen haben aus meiner Sicht eine herausragende Leistung geboten.“

SC DHfK Leipzig - Bergischer HC 27:25 (13:12)
SC DHfK Leipzig:
Saeveraas, Birlehm - Binder (5), Krzikalla (5/4), Mamic (4), Gebala (4), Remke (3), Weber (3), Milosevic (2), Larsen (1), Witzke, Meyer-Siebert, Roscheck, Hopfmann, Esche, Gansau. Trainer: André Haber
Bergischer HC: Mrkva, Rudeck; Boomhouwer (6/4), Damm (2), Gutbrod (5), Stutzke (1), Fontaine, Arnesson (4), Babak (1), Szücs (1), Darj, Nikolaisen (2), Bergner, Schmidt (3), Nippes, Uscins. Trainer: Sebastian Hinze
Schiedsrichter: Steven Heine und Sascha Standke
Siebenmeter: 4/4 - 4/6
Zeitstrafe: 0 - 4 (Nikolaisen 2, Arnesson, Damm)
Spielverlauf: 2:1 (5.), 6:3 (10.), 8:3 (15.), 10:6 (20.), 13:9 (25.), 13:12 (30.), 14:16 (35.), 16:19 (40.), 20:19 (45.), 21:21 (50.), 25:24 (55.), 27:25 (60.)

Die Zusammenfassung von SkySport.de