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Foto: Andreas Fischer
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#sofatribuene
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Aktuelles | 13.12.2020
Ein Punkt – bitter und erfreulich zugleich
30 Sekunden vor Schluss hing die Bundesliga-Partie des Bergischen HC bei Frisch Auf Göppingen beim Stand von 26:26 am seidenen Faden. In Unterzahl fand Janus Smarason die Lücke, ging frei an den Kreis durch und brauchte nur noch für die Gastgeber zu versenken. Doch mit einer Großtat verhinderte BHC-Keeper Tomas Mrkva den Rückstand und gab seinem Team damit noch eine letzte Chance zum Sieg. Max Darj kam am Kreis in Ballbesitz, drehte sich, kam aber nicht mehr zum Abschluss. Die Löwen mussten sich mit einem direkten Freiwurf begnügen, den Fabian Gutbrod nicht mehr verwandelte. Letztlich konnten alle Beteiligten recht gut mit der Punkteteilung beim 26:26 (12:12) leben.
In mehreren Phasen hatten die Löwen wie das etwas bessere Team ausgesehen. So erwischten die Gastgeber zwar den besseren Start, doch schon beim 4:4 erzielte Jeffrey Boomhouwer nach einer Mrkva-Parade per Gegenstoß den ersten Ausgleich. Linus Arnesson war es, der seine Mannschaft erstmalig in Führung brachte, als er sehenswert zum 10:9 versenkte. Grundsätzlich warfen beide Teams sichtbar gerade defensiv alles herein und rieben sich entsprechend auf. Auf der Torhüter-Position hatten die Bergischen ein Plus - so hielt nicht nur Mrkva ordentlich, sondern Christopher Rudeck parierte vor und nach der Halbzeitpause jeweils einen Siebenmeter.

Profit schlugen die Löwen in beiden Halbzeiten aus ihrer leichten Überlegenheit jeweils nur kurzfristig. Mehrere Zwei-Tore-Vorsprünge verpufften - was zum einen daran lag, dass auch Göppingen immer wieder Lösungen fand und sich nie abhängen ließ, zum anderen aber gelang dem BHC in wenigen Situationen, in denen sie den Gegner wohl nachhaltig hätten beeindrucken können, der entscheidende Punch nicht. So hatten die Bergischen speziell in der zweiten Hälfte zwar viele Überzahl-Situationen, vergaben aber ausgerechnet dann freie Bälle - am Schluss gegen den sonst eher blassen Daniel Rebmann.

Völlig unbeeindruckt davon aber blieb Linus Arnesson. Der Schwede trumpfte mit neun Toren auf und traf vor auch dann, wenn seine Mannschaft unbedingt einen emotionalen Schub benötigte. Zum Beispiel beim 24:23, als er während des passiven Spieles nach dem letzten Pass noch in Bedrängnis per Schlagwurf abschloss und dabei auch noch eine zweiminütige Überzahl herausholte. Kurz darauf erhöhten die Gäste per Gegenstoß durch Max Darj sogar auf 25:23. Die Weichen schienen gestellt zu sein.

Frisch Auf ließ sich aber ein Mal mehr nicht unterkriegen, kam wieder heran und profitierte gleich doppelt von vergebenen Gelegenheiten der Löwen. Die lagen fast aus dem Nichts mit 25:26 hinten - und plötzlich waren es die Gastgeber, die mit zwei Toren in Führung gehen konnten. Doch Mrkva parierte gegen Tobias Ellebaek, und Csaba Szücs wollte den Ball über das gesamte Feld Richtung verwaistes FAG-Gehäuse werfen. Ellebaek behinderte ihn und vereitelte damit eine klare Torchance - Siebenmeter für den BHC. Ein Fall für Arnor Gunnarsson, der abgezockt zum 26:26 traf.

Dass sich in den beiden folgenden Schlussakkorden niemand mehr durchsetzte, war aus Sicht beider Teams bitter und erfreulich zugleich. Schließlich hatten sich die Mannschaften nicht nur ein umkämpftes, sondern über weite Strecken sehr gutes Bundesliga-Duell geboten.

Löwengebrüll – die Stimmen zum Spiel
Sebastian Hinze:
„Wenn wir hier hinfahren, ist ein Punkt sehr gut für uns. Ich finde auch, dass man bei einem Unentschieden selten über verdient oder nicht verdient sprechen muss. In der Summe ist das in Ordnung. So empfinde ich das heute auch. Beide Mannschaften haben Phasen, in denen sie sich ärgern, dass sie das Spiel nicht auf ihre Seite gezogen haben. Ich denke da an die Anfangsphase erste und zweite Halbzeit bei Göppingen. Bei uns war es der Verlauf der ersten Halbzeit, mit der ich sehr, sehr zufrieden war. Und natürlich ab der 37. Minute bis zur 56. führen wir, haben das auch emotional im Griff, weil wir immer wieder dagegen schlagen, selbst in Situationen, in denen wir ins passive Spiel kommen, immer wieder gut decken und die zweite Welle von Göppingen gut verteidigen. Und dann muss man aber auch ehrlich sein: Dann dreht Göppingen das noch einmal, weil wir zwei Bälle verwerfen und hinten zwei Zweikämpfe verlieren isoliert. Tomas Mrkva hält den letzten Wurf. Wir wollten unbedingt den letzten Abschluss haben. Die Jungs spielen das auch gut, und dann ist das auch gut verteidigt. Von daher ist das Unentschieden in Ordnung. Wir können uns ein bisschen ärgern. In der Summe haben wir einen sehr stabilen Auftritt hingelegt. Ich bin zufrieden mit den Jungs, wie sie das gemacht haben, und fahren mit einem halb zufriedenen Auge nach Hause.“
Hartmut Mayerhoffer: „Am Ende des Tages ist es das gerechte Ergebnis. Es war sicherlich ein toller Handball-Nachmittag. Ich glaube, dass beide Mannschaften hier ein sehr, sehr gutes Handballspiel geboten haben. Wie hat es Sebastian gesagt? Halbes Auge – zufrieden mit dem Punkt, zufrieden mit der Leistung der Mannschaft, damit kann man definitiv zufrieden sein, weil die Mannschaft hier, was die Abwehrarbeit betrifft und die Mentalität, einen tollen Auftritt hingelegt hat und auch nach vorne die Sache gut gemacht hat. Kurz vor dem Ende sind wir zwei Tore hinten und hatten in den letzten Minuten drei Zwei-Minuten-Strafen. Da gibt man normalerweise keinen Pfifferling mehr für jemanden. Aber die Jungs wollten hier was mitnehmen. Das haben sie auch gemacht. Insofern kann ich über die Leistung der Mannschaft in keinster Weise irgendetwas Negatives reden. Wir nehmen, sehr, sehr viel Positives mit.“
Jörg Föste: „Bei wechselvollem Spielverlauf haben sich beide Teams geradezu traditionell nichts geschenkt. Torhüter-Paraden und Fehlwürfe haben sich mit 15:16 nahezu neutralisiert, gleiches gilt für die technischen Fehler. Insofern ist das Remis folgerichtig. Mit Tomas Mrkva und Linus Arnesson haben wir die auffälligsten Akteure gestellt. Unsere Leistungskurve geht in die richtige Richtung.“

Frisch Auf! Göppingen - Bergischer HC 26:26 (12:12)
Frisch Auf! Göppingen:
Rebmann, Kastelic – Neudeck, Kneule (3), Heymann (5), Bagersted (1), Ellebaek (2), Smarason (2), Schiller (5/2), Goller (4/3), Hermann, Zelenovic (3), Kozina (1). Trainer: Hartmut Mayerhoffer
Bergischer HC: Rudeck, Mrkva – Boomhouwer (2), Damm, Gutbrod (3), Stutzke, Arnesson (9), Babak, Szücs, Darj (2), Nikolaisen (1), Bergner, Schmidt (4), Majdzinski (1), Gunnarsson (4/3), Fraatz. Trainer: Sebastian Hinze
Schiedsrichter: Thomas Kern und Thorsten Kuschel
Siebenmeter: 5/7 - 3/3
Zeitstrafen: 7 - 1 (Kneule, Ellebaek (2), Kozina (2), Goller, Zelenovic  – Darj)
Spielverlauf: 3:1 (5.), 5:4 (10.), 7:7 (15.), 9:8 (20.), 9:10 (25.), 12:12 (30.), 14:14 (35.), 17:17 (40.), 18:18 (45.), 20:22 (50.), 23:25 (55.), 26:26 (60.)

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