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Aktuelles | 26.08.2023
Auftaktniederlage in Eisenach
Die erste schlechte Nachricht ereilte die mindestens 50 mitgereisten BHC-Fans bereits vor dem Spiel. Elias Scholtes hat sich eine Fußverletzung zugezogen und konnte daher nicht mitwirken. Nach den 60 Minuten bei Aufsteiger ThSV Eisenach saß der Stachel allerdings noch tiefer. Die Löwen verloren zum Auftakt der Saison in der LIQUI MOLY HBL mit 30:31 (13:13).
Im Angriff setzte Trainer Jamal Naji statt Scholtes nicht auf den nach einem Handbruch auch erst wieder seit kurzem voll belastbaren Djibril M'Bengue, sondern auf Rechtshänder Eloy Morante Maldonado. Der machte seinen Job zwar ordentlich, scheiterte aber gleich zwei Mal aus sechs Metern. Es war ein Problem, das der BHC durch die Bank hatte. Wenn auch schon bald nicht mehr Morante, der umknickte und deshalb vorzeitig vom Feld ging. Am Ende der Partie hatte Naji sieben Fehlwürfe von den Außenpositionen gezählt. 

Die Probleme im Abschluss waren letztlich ein Faktor dafür, dass Eisenach sich eine Führung erarbeitete. Zudem taten sich die Gäste zumindest phasenweise schwer gegen die offensiv ausgerichtete Abwehr des Gegners. Neben ein paar Ballverlusten wogen die Fehlwürfe allerdings schwerer. Auf der anderen Seite des Feldes fanden die Gastgeber Lösungen - immer wieder durch Manuel Zehnder und den wurfgewaltigen Alexander Saul. Den Bergischen fehlte der defensive Zugriff, was gewiss auch an zwei Zeitstrafen gegen Frederik Ladefoged lag. Nach fünfeinhalb Minuten hatte sich der Däne die zweite Hinausstellung eingefangen, so dass Naji das Risiko einer frühen Roten Karte nicht eingehen wollte.

Trotz allem ging es mit 13:13 in die Halbzeit. Und danach setzte Naji auf den siebten Feldspieler, der Eisenach in eine defensivere Abwehrvariante zwang. Die Löwen trafen nun - durch Isak Persson oder Mads Andersen, der zudem ein gutes Auge für seine Mitspieler bewies. Es reichte aber trotzdem nicht, um das Spiel nachhaltig zu drehen. Isak Persson bediente Tim Nothdurft mit einem langen Pass über das gesamte Feld um 18:16. Eisenach reagierte mit einer Auszeit und kam wieder heran. Immer wieder war es Manuel Zehnder, der die die BHC-Abwehr nicht gut aussehen ließ. Bei Torhüter-Paraden hatten die Thüringer ebenfalls die Nase vorne.

So war es in der hitzigen Schlussphase nicht der BHC, der stets von einem auf zwei Tore Vorsprung stellte, sondern die Hausherren, die sich auf 2328 extrem laute Fans verlassen konnten. Der entscheidende Treffer gelang - wenig überraschend - durch Zehnder, der 20 Sekunden vor dem Ende mit seinem 13. Torerfolg der Begegnung auf 31:29 stellte. Kurz darauf kannte der Jubel beim Aufsteiger keine Grenzen, während die Bergischen Löwen zähneknirschend und frustriert das Feld verließen.

Löwengebrüll - Stimmen zum Spiel
Jamal Naji:
„Es war eine sehr bemerkenswerte Leistung von Eisenach. Ich hatte mir eingebildet, zu wissen, was auf uns zukommt. Was es am Ende geworden ist, hat die Erwartungen übertroffen. Es herrschte eine wahnsinnig hitzige Atmosphäre. Was die Zuschauer für einen Druck auf uns entwickelt haben - da kann ich nur ein Kompliment aussprechen. Die Eisenacher Verteidigung hat uns nicht überrascht, wir scheitern an zwei Komponenten: Wir verwerten sieben freie Würfe von der Außenposition nicht, und wir bekommen zu keinem Zeitpunkt in der Abwehr Zugriff auf Manuel Zehnder. Im Spiel hatten wir sicher kein Glück. Noah Beyer war etwas krank, konnte nicht mehr weitermachen, Eloy Morante ist auch noch ausgefallen. Aber Eisenach hatte auch personelle Probleme. Wir sind in Teilen an unserem Unvermögen gescheitert. Aber das soll den Eisenacher Sieg nicht schmälern.“
Misha Kaufmann: „Wir haben uns schwergetan mit dem Sieben gegen Sechs. Aber man muss auch sehen, dass wir den BHC dahin gebracht haben. Das heißt für mich einiges. Für mich uns meine Jungs gilt es, den Glauben an uns selbst jetzt noch mehr zu schärfen. Nach diesem Sieg spüren wir noch mehr als vorher, dass alles möglich ist.“
Jörg Föste: „Wir sind mit der unkonventionellen Deckung, die wir hier gesehen haben, nicht klar gekommen. Der siebte Feldspieler hat uns geholfen. Da hat sich Mads Andersen hervorgetan. Die Niederlage ist außerordentlich schmerzhaft und ärgerlich, weil wir über weite Strecken unkonzentriert waren. Nicht nur im Abschluss von Außen, sondern auch im Gegenstoß-Spiel, in dem wir immer wieder leichte Bälle hergegeben haben. Eisenach hat es um das eine Tor besser gemacht - mit einem überragenden Spielgestalter. Manuel Zehnder war der überragende Mann auf dem Feld. Zur Atmosphäre: Die gefällt mir sehr, und ich finde es schön, dass Thüringen wieder in der Bundesliga ist.“

ThSV Eisenach - Bergischer HC 31:30 (13:13)
ThSV Eisenach:
Spikic, Plaue, Kornecki, Freitag – Reichmuth, Hübke, Zehnder (13/4), Walz (4), Mengon, Ende, Heitkamp, Meyer, Donker, Snaijder (3), Weyhrauch (3), Saul (8). Trainer: Misha Kaufmann
Bergischer HC: Rudeck, Johannesson (1) – Beyer, Nothdurft (3), Stutzke (4), Andersen (6), Weck (1), Arnesson (6/4), Babak, Morante, Ladefoged (1), Seesing (4), M’Bengue, Fraatz, Persson (4). Trainer: Jamal Naji
Schiedsrichter: Robert Schulze und Tobias Tönnies
Siebenmeter: 3/4 - 4/5
Zeitstrafen: 1 - 4 (Zehnder – Ladefoged (2), Stutzke, Seesing)

Löwengebrüll - Stimmen zum Spiel

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