Aktuelles | 05.09.2018
BHC zündet ein offensives Feuerwerk
Die Bergischen Löwen gewinnen gegen den HC Erlangen eine emotional und leidenschaftlich geführte Partie mit 35:26. Es war nicht das Spiel der Torhüter, doch offensiv gelang der Mannschaft von Trainer Sebastian Hinze ab der 25. Minute fast alles. 
Spiel

Schiedsrichter:

Jannik Otto und Raphael Piper

Siebenmeter:

2/4 - 2/2

Zeitstrafen:

3 - 1 (Darj, Nippes, Szücs - von Gruchalla)

Rote Karten:

Majdzinski,

Spielverlauf:

2:3 (5.), 4:6 (10.), 8:10 (15.), 11:12 (20.), 14:14 (25.), 19:14 (30.), 23:16 (35.), 25:20 (40.), 30:23 (45.), 31:24 (50.), 34:25 (55.), 35:26 (60.)

Dabei hatte es zu Beginn überhaupt nicht nach einer klaren Sache für die Löwen ausgesehen. Die Gäste trafen fast in jedem Angriff – zunächst durch Dominik Mappes dann Nikolai Link. Die BHC-Abwehr bekam kaum Zugriff, Torhüter Christopher Rudeck konnte auch nicht erfolgreich eingreifen. Weil das Abwehr-Torhüter-Paket auf der anderen Seite auch nicht  ins Spiel fand, blieben die Hausherren dran.

Nachdem Arnor Gunnarsson nach 17 erfolgreichen Versuchen in dieser Saison zum ersten Mal einen Siebenmeter vergeben hatte, war es der eingewechselte Rasmus Ots, der das Erlanger Schützenfest mit seiner Parade beim Stand von 8:10 unterbrach. Maciej Majdzinski verkürzte, Gunnarsson glich zum ersten Mal seit dem 4:4 wieder aus. Die Löwen waren wieder dran – und sie nutzten die Gelegenheit.

Die Kombination mit Tomas Babak und Linus Arnesson im Rückraum funktionierte erneut hervorragend. Nach einer BHC-Auszeit glich Arnesson mit einem spektakulären Sprungwurf von der rechten Seite aus. Auch Babak war wenig später zum bereits dritten Mal in der Partie erfolgreich. Nach einem Stürmerfoul, von denen der HCE in der ersten Hälfte einige beging, besorgte Jeffrey Boomhouwer die erste Führung für die Gastgeber (14:13).

Johannes Sellins 14:14 folgte die beste Löwenphase der gesamten Begegnung. Gäste-Coach Adalsteinn Eyjolfsson brachte für den zumeist glücklosen Katsigiannis Gorazd Skof zwischen die Pfosten. Der jedoch bekam die Hand in den letzten fünf Minuten der ersten Halbzeit nur dann an den Ball, wenn er ihn aus dem Netz holte. Denn die Löwen gaben nun Vollgas. Die Abwehr gewann Bälle, Maciej Majdzinski traf per Schlagwurf, Gunnarsson stibitzte die Kugel und lief alleine auf das leere Tor, und Arnesson versenkte mit dem Halbzeitpfiff zum 19:14-Zwischenstand.

Den Schwung nahm das Team von Trainer Sebastian Hinze mit in die zweite Hälfte. Der wieder eingewechselte Katsigiannis war bei Daniel Fontaines, Majdzinskis, Gunnarssons und vor allem Babaks Abschlüssen machtlos. Der tschechiche Spielmacher drehte mächtig auf. Nicht nur führte er die Mannschaft hervorragend, er spielte auch die gegnerische Deckung schwindelig und sorgte mit zwei Treffern in Folge für die vorerst höchste Löwen-Führung (25:18).

Die Erlanger Hoffnung, noch einmal in die Partie zurückzufinden, erstickten die Gastgeber im Keim. Sogar eine rote Karte gegen Majdzinski verunsicherte die Truppe nicht. In Unterzahl erhöhten sie sogar – durch einen Zweikampf von Babak und einer donnernden Rakete von Fontaine, der ohne Anlauf einnetzte. Der Rest war Formsache. Babak und Fontaine wirbelten im Rückraum und schraubten das Ergebnis zwischendurch auf zehn Tore Abstand hoch. Die Mannschaft durfte sich in den letzten Minuten von 1822 Fans in der Solinger Klingenhalle feiern lassen. Die waren in dieser Begegnung übrigens so laut wie 3000 und hätten sich den Bundesliga-Heimrekord verdient gehabt. Der resultiert aus dem Jahr 2011 gegen Magdeburg (40:31). Das 35:26 reichte dazu also nicht – wenn auch knapp.

Löwengebrüll – die Stimmen zum Spiel
Sebastian Hinze:
„Am Anfang spielen beide Mannschaften nur Angriff. Weil wir offensiv so gut waren, bleiben wir da auch im Spiel. Was mir sehr gut gefallen hat, war, dass alle fest daran geglaubt haben, dass wir unsere Phase bekommen würden. Das war dann vor der Halbzeit auch der Fall, wir haben Ballgewinne und nutzen die auch eiskalt aus. Die Angriff-Abwehrwechsel haben dazu hervorragend funktioniert. Nach der Pause haben wir keinen Ball mehr verschenkt, so dass diese Höhe zustande kommt. Mit 35 Toren zu Hause sollten wir gewinnen – nur werden wir das nicht immer schaffen.“
Adalsteinn Eyjolfsson: „Wir sind gut reingekommen und haben unsere Angriffe auf den Punkt gespielt. Das hat der BHC aber auch gemacht. Vor der Pause machen wir dann viele technische Fehler, die die Bergischen gut ausnutzen. Danach spielen Tomas Babak und Daniel Fontaine die Angriffe auf den Punkt. Das ist dem BHC 60 Minuten lang gelungen – uns leider nicht.“
Jörg Föste: „Aus BHC-Sicht war das heute ein Handballfest. Die Mannschaft, die entschlossener und mit mehr Nachdruck den Sieg wollte, hat auch verdient gewonnen. Das ist uns gegen eine sehr gut zusammengestellte Erlanger Mannschaft gelungen, so dass dies ein Heimsieg oberster Kategorie für uns war.“

Fotos: deutzmann.net

 

Die Highlights von SkySport.de

Aufstellung / Torschützen
Bergischer HC
35
Ergebnis
Mittwoch, 05. Sep. 2018 19:00
HC Erlangen
26

Aufstellung:

Rudeck, Ots - Bettin, Darj (3), Petrovsky (2), Gunnarsson (6/2), Nippes (1), Majdzinski (3), Baena Gonzalez, Fontaine (5), Fraatz, Babak (7), Szücs, Arnesson (2), Boomhouwer (5), Criciotoiu (1)

Trainer:

Sebastian Hinze

Aufstellung:

Skof, Katsigiannis - Theilinger (1), Sellin (5), Overby (1), Haass, Kellner, Büdel (1), Bissel (1), Mappes (4), Murawski, Schäffer (1), Link (4), von Gruchalla, Steinert (8/2), Thümmler

Trainer:

Adalsteinn Eyjolfsson