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Aktuelles | 06.10.2017
Weiter fleißig punkten
Mit 14:0-Punkten und der besten Tordifferenz stehen die Bergischen Löwen an der Spitze der 2. Handball-Bundesliga. Beim ThSV Eisenach sollen am Samstag um 19:30 Uhr die Zähler 15 und 16 her. 
Auf den ersten Blick scheint die Aufgabe eine leichte zu sein. Schließlich stehen die Ostdeutschen auf dem vorletzten Tabellenplatz. Eisenach ist jedoch bisher weit hinter den hoch gesteckten Erwartungen zurückgeblieben, so dass BHC-Trainer Sebastian Hinze mit einer extrem schweren Aufgabe rechnet.

Als Saisonziel hatte der ThSV Eisenach eine Platzierung unter den ersten Sechs angegeben. Davon ist der Club derzeit weit entfernt. Zwar legte das Team von Trainer Christoph Jauernik beim 24:20 in Aue einen ordentlichen Saisonstart hin, verlor danach aber sechs Mal in Folge. Die Pleiten in Konstanz (25:30) und gegen den Wilhelmshavener HV (25:26) waren besonders bitter. "Gegen Wilhelmshaven haben sie nach einem frühen Rückstand gut gespielt, es aber dann doch nicht mehr gedreht bekommen", weiß Hinze. "Dass sie die Qualität haben, lassen sie immer wieder aufblitzen."

Zu Punkten hat es dann aber nicht mehr gereicht, so dass die Mannschaft auf den vorletzten Platz durchgereicht wurde. Panik herrscht in Eisenach nicht, doch gerne würde sich der Verein ausgerechnet gegen den Spitzenreiter aus der Krise werfen. "Unser Hauptmanko: der Tabellenstand. Ein Erfolg wird das Selbstverständnis der Mannschaft erhöhen. Wir müssen uns entwickeln. Es ist nicht so, dass wir die Werkzeugkiste öffnen und Top-Werkzeuge herausnehmen. Es sind Werkzeuge, die erst noch geschliffen und spitz gemacht werden müssen", sagt ThSV-Coach Jauernik.

Der Eisenacher Kader ist stark und auch in der Breite ordentlich besetzt. Auf der Position des Spielmachers agieren der von der HG Saarlouis gekommene Ibai Meoki Etxebeste und Marcel Schliedermann stark, während Matthias Gerlich und Alexander Saul (von Magdeburg nach Eisenach gewechselt) die nötige Wurfgewalt aus dem Rückraum mitbringen. Die Eisenacher Abwehr agiert zumeist aus einer 6:0-Variante heraus, spielt aber sehr aggressiv.

"Für uns wird es darum gehen, diszipliniert zu agieren und somit keine Gegenstöße zuzulassen", sagt Sebastian Hinze, der auch damit rechnet, dass Eisenach überraschen könnte. "Darauf müssen wir uns immer einstellen", weiß der Coach. Gegen den Tabellenführer ist die Bereitschaft, das Risiko einer neuen Variante einzugehen, eventuell etwas schneller vorhanden. So betont auch Jauernik: "Vielleicht sind wir mutig und finden eine Abwehrvariante, um den Bergischen HC unter Druck zu setzen."

Umgedreht ist es den Löwen in der Defensive zuletzt oft gelungen, ihre Gegner so zu stressen, um Gegenstöße zu laufen und das eigene Tempospiel durchzuziehen. "In Hamm haben wir in der zweiten Hälfte nah am Optimum gespielt", lobt Hinze, findet aber freilich auch das Haar in der Suppe. "Aus der ersten Welle fehlen uns noch die Erfolge über Pässe der Torhüter." Dennoch: Wenn die Löwen ihre starke Abwehrleistung in Eisenach festigen können, werden sie voraussichtlich als Sieger zurück ins Bergische Land fahren.

Bei allem Respekt vor dem Gegner ist Hinze schließlich auch klar, dass es "falsch wäre, zu sagen, dass wir nicht als Favorit hinfahren". Daran ändern auch die verletzungsbedingten Ausfälle von Bogdan Criciotoiu (Innenbandriss im Wurfarm) und Csaba Szücs (Innenbandriss im Knie) nichts. Fraglich ist zudem der Einsatz von Jonas Dell, der aufgrund einer Krankheit unter der Woche nicht trainieren konnte. Beim ThSV Eisenach sind Marcel Niemeyer (Knieprobleme) und Marcel Popa (krank) nicht sicher im Kader.