Nach der morgendlichen Halleneinheit stand für die Profis des Bergischen HC am Nachmittag der erste Besuch im legendären "Kraftkeller" gleich neben der Sporthalle Köflach an, in dem Arnold Schwarzenegger die Grundlage für seine Sportlerkarriere legte.
Und natürlich darf auch der aktuelle Tagebucheintrag nicht fehlen...
Gudi's Tagebuch - Tag 2
Was soll ich sagen?! Die Stimmung ist am Nullpunkt, denn die Temperatur in der Halle bewegt sich jenseits der 30-Grad-Grenze. Aber irgendwie hat man das Gefühl, dass die Hitze während des Trainings zusammenschweißt - im wahrsten Sinne des Wortes. Alle regen sich gemeinsam darüber auf, was eine Art Gruppendynamik hervorruft. Außerdem hat dann unser (übergroßer) Staff - bewaffnet mit Handtüchern - auch die Chance, einen positiven Beitrag zu leisten und wischt die mehrere Liter großen Schweißflecken auf. Das Team um das Team besteht aus Teamassistenten, Physiotherapeut, Co-Trainer, stellvertretendem Kameramann, Geschäftsführer und Beiratsvorsitzenden, Pressefotograf, Trainer, Torwarttrainer, zwei Delegierten vom Steirischen Handballbund, Pressesprecher und Fotograf in Personalunion, therapierendem Athletiktrainer und Kameramann. Alle Anwesenden versuchen verzweifelt, unseren verhinderten Betreuer Siggi zu ersetzen, was aber wirklich nur einigermaßen funktioniert.
Nun gut, der Tag beginnt für mich immer recht früh, da ich als Jungvater einen sehr gestörten „Schlaf-Rhythmus“ habe. Gegen 4:30 Uhr war ich bereit zum Frühstück und habe mich zum Buffet geschleppt. Das hat sich allerdings als glückliche Fügung bewiesen. Es gibt im Mannschaftssport so etwas wie einen „Inner Circle“. Alle Väter treffen sich zu den unmöglichsten Zeiten und tauschen sich aus. Wer also Informationen braucht, welche Schnuller am ergonomischsten geformt sind, oder welche Spucktücher die größte Saugkraft besitzen, darf sich gerne melden. Auch über die aktuellen Foodtrends im Babybrei-Sektor weiß ich jetzt Bescheid. Csaba hat mir auch erklärt, dass es nicht hilft, wenn man schreiende Kinder zurück anbrüllt. Danke dafür!
Außer Schwitzen und Ballspielen verlief das Training (ohne Fußballspiel zum Aufwärmen) unspektakulär. Allerdings musste ich im Anschluss „Fonny“ wieder etwas aufbauen. Er ist „aus Versehen“ beim Toben mit den Senioren in der Therme vom Beckenrand gesprungen und auf dem Gebiss einer rüstigen Seniorin gelandet. Dies hatte leider zur Folge, dass er beim Seepferdchen-Kurs aussetzen musste. Nachdem wir aber in der Badewanne auf dem Zimmer geübt haben, war der Tag für ihn gerettet.
Am Nachmittag hatten wir „nur“ Krafttraining. Deshalb war Linus bereit mit mir zu sprechen. Zwischen den Trainings- und Regenerationseinheiten hatte ich die Möglichkeit, Linus Arnesson zu interviewen. Bei einem Kaffee auf der Terrasse war er wieder in absoluter Plauderlaune.
Gudi: „Linus, du bist neben deiner spektakulären Art Handball zu spielen auch bekannt dafür, ein redseliger und geselliger Typ zu sein, der auch gerne mit seiner Ansprache das ganze Team mitreißt. War das schon immer so?“
Linus: „Ja.“
Gudi: „Du teilst dir das Zimmer mit deinem Landsmann Max Darj. Auch aus der schwedischen Liga und Nationalmannschaft kennt ihr euch. Hilft es, einen Schweden im Team zu haben?“
Linus: „Max nervt am wenigsten.“
Gudi: „Auch sonst bist du für jeden Spaß zu haben. Man könnte fast sagen, dass du eine “Rampensau” bist. Ist dies nur im Kreise der Mannschaft so, oder bist du auch in deinem privaten Umfeld so?“
Linus: „Ja.“
Gudi: „Vielen Dank für deine Offenheit. Du bist jetzt in deiner dritten Saison beim BHC. Was ist dein bisheriges Fazit und was erhoffst du dir von der kommenden Saison?“
Linus: „Bis jetzt war es okay. Ich hoffe, das bleibt so.“
Gudi: „Die ganze Handballwelt weiß, dass du Interviews und öffentliche Auftritte liebst. Möchtest du mal eine Frage stellen, die du selbst beantwortest?“
Linus: „Nein.“
Gudi: „Danke für deine Zeit…“