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Aktuelles | 29.11.2018
Neue Rollen für die Löwen
Wenn der Bergische HC am Sonntagnachmittag um 16 Uhr bei den Füchsen Berlin zu Gast ist, wird die personelle Herausforderung im Rückraum und im Deckungszentrum die größte der gesamten Saison in der DKB Handball-Bundesliga sein. Die Löwen müssen gleich auf fünf Rückraumspieler verzichten. Zu den bereits bekannten Ausfällen ist Csaba Szücs hinzugekommen. Die Mannschaft will trotzdem das Maximum herausholen.
Das Thema Verletzungspech ist derzeit ein leidiges. Daniel Fontaine fällt mit einem Adduktorenteilabriss bis Ende des Jahres aus, Maciej Majdzinski mit Kreuzbandriss die ganze Saison. Immerhin könnten Fabian Gutbrod (Adduktorenverletzung) und Kristian Nippes (Meniskuseinriss) bald schon wieder zurückkehren – nicht jedoch in Berlin. „Das kommt leider zu früh. Und ein Risiko wollen wir natürlich nicht eingehen“, sagt Trainer Sebastian Hinze, der nun zusätzlich noch auf Csaba Szücs verzichten muss. Das Abwehr-Ass hat sich im Spiel gegen Göppingen eine Innenbandverletzung im Knie zugezogen. „Es ist keine schwerwiegende Verletzung“, weiß Hinze. „Aber leider wird er erstmal ausfallen.“

Damit fehlt dem Coach eine weitere Option im rechten Rückraum. Als einziger verfügbarer Rückraum-Linkshänder ist Bogdan Criciotoiu dort erste Wahl. Zuletzt ist aber auch Szücs – trotz seiner Rechtshändigkeit – dort erfolgreich in die Bresche gesprungen. Nun muss Sebastian Hinze noch ein wenig mehr improvisieren. Die Spielmacher Tomas Babak und Linus Arnesson werden auf der Rückraumachse ohne Zweifel viel spielen. Auch auf Max Bettin und Criciotoiu wird viel Verantwortung lasten. Weitere Optionen hat der Coach in Alexander Weck und Lukas Stutzke. Weck ist als A-Jugendlicher zum zweiten Mal in dieser Saison für eine Bundesliga-Partie nominiert, Stutzke spielt mit Bayer Dormagen am Samstagabend noch in der 2. Liga gegen Dessau, fliegt am Sonntag aber in die Hauptstadt nach und wird eine weitere Chance auf höchstem Level bekommen. „In Absprache mit Dormagen natürlich“, wie Hinze betont.

Im Deckungszentrum ist Max Darj gesetzt. Neben ihm benötigt der Coach eine Vertretung für Szücs. Leos Petrovsky wird dafür erste Wahl sein, aber auch Stutzke und Arnesson kommen für diese Position in Frage. „Wir haben im Training hart gearbeitet, um bestens auf Berlin vorbereitet zu sein“, erläutert der Trainer. „Viele Spieler haben neue, ungewohnte Rollen. Für Leos zum Beispiel ist es eine ganz große.“ Das macht es nicht leicht, aber es ist auch eine Chance. „Ich hoffe, die Situation wird uns in unserer Entwicklung noch weiter vorantreiben.“

Ob es dann bei den Füchsen, die mit dem BHC in der Tabelle gleichauf bei 16:12-Punkten liegen, zu Punkten reicht, wird sich zeigen. „Aber ich habe das vollste Vertrauen, dass die Mannschaft darum kämpfen kann“, sagt Hinze. Die Berliner – eigentlich ein absolutes Spitzenteam in der DKB Handball-Bundesliga – sind sogar noch stärker vom Verletzungspech geplagt. Insgesamt neun Spieler waren in dieser Saison schon verletzt. Fabian Wiede ist zuletzt wieder zurückgekehrt, aber personell dezimiert sind die Hauptstädter immer noch.

„Wir haben uns viel vorgenommen“, betont Hinze. „Als Team sind wir in der jetzigen Konstellation nicht so eingespielt, aber wir haben die Qualitäten, es den Berlinern schwer zu machen. Diese gilt es, immer wieder zu wecken.“ Im Positionsangriff ist eine sehr disziplinierte Leistung gefragt, um das gegnerische Tempospiel zu unterbinden. „Das ist eine große Aufgabe für den Kopf“, weiß der Coach. „Denn wir müssen in jeder Situation wissen, wo Berlin gerade angreifbar ist. Das wird nicht einfach.“

Foto: Mathias M. Lehmann