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Foto: Andreas Fischer
Aktuelles | 19.02.2021
Löwen empfangen das Team der Stunde
Am ersten Heimspiel 2021 hatte der Bergische HC noch eine Weile zu knabbern. Gegen den SC DHfK Leipzig war mehr drin als eine 29:30-Niederlage. "Wir haben einfach zu viele Fehler gemacht", analysiert Trainer Sebastian Hinze auch nach erneuter Sichtung der Bundesliga-Begegnung. Diese gilt es am Sonntag ab 16 Uhr abzustellen. Dann ist HBW Balingen-Weilstetten zu Gast in der Wuppertaler Unihalle. Der Respekt vor den Schwaben ist groß.
Bekannt sind die Gallier von Alb für ihren unermüdlichen kämpferischen Einsatz. Eine Qualität, die in der Vergangenheit oft entscheidend im Kampf um den Klassenerhalt war. Und sie könnte auch in dieser Saison einen entscheidenden Unterschied ausmachen. Zwar starteten die Balinger das neue Jahr auf einem Abstiegsplatz, doch sie gewannen ihre ersten beiden Spiele mit 27:20 bei GWD Minden sowie mit 34:26 gegen den HSC 2000 Coburg.

Gewarnt sind Hinze und sein Team vor HBW aber ohnehin. "Auch vor der Winterpause haben sie schon gezeigt, dass sie stark sind", meint der Coach mit Blick auf Siege in Erlangen (34:32) oder Hannover (29:25). "Sie hatten aber auch ein bisschen Verletzungspech, das vielleicht ein wenig zurückgeworfen hat." So hat Kreisläufer Marcel Niemeyer zuletzt nicht mehr gespielt, und Positionskollege Fabian Wiederstein ist zwischendurch ebenfalls ausgefallen. Vor der Restrunde hat sich der Verein mit Kristian Beciri verstärkt, der das Team in den ersten beiden Partien bereits sichtbar verbessert hat. "Vor allem defensiv", wie Hinze betont.

Eine gute Saison absolvieren Spielmacher Lukas Saueressig, der zu den besten Vorlagengebern in der HBL gehört, die Rückraumschützen Vladan Lipovina und Jona Schoch sowie die Außen Oddur Gretarsson und Tim Nothdurft. "Sie haben insgesamt sehr gute Außenspieler, die sich auch kleinere Winkel nehmen und Erfolg haben", sagt Hinze. Statistisch fällt das auch in der Gesamtbilanz auf. Fast 73 Prozent der Abschlüsse von den Außenseiten finden den Weg ins Netz - HBL-Bestwert. "Ich würde allerdings nicht sagen, dass sie es besonders darauf anlegen, auf diesem Weg zum Erfolg zu kommen. Es ist nur eine Option. Sie haben eben auch das Potenzial aus dem Rückraum, kommen eigentlich immer in gute Wurfsituationen im gebundenen Angriff und setzen auch auf Tempospiel inklusive erweitertem Gegenstoß", erläutert Hinze.

Bei seinem eigenen Team hofft der Coach auf eine Steigerung. "Gegen Leipzig waren es zu viele unerzwungene Fehler. Am Sonntag müssen wir selber gute Chancen kreieren", weiß Hinze, dass Nachlässigkeiten von den Gästen bestraft würden. "Balingen hat auch einen Torwart, der seinen Kasten an guten Tagen zunageln kann." Mike Jensen absolviert eine starke Saison und war zum Beispiel beim Auswärtscoup gegen GWD Minden einer der Matchwinner. Im Sommer wechselt der Keeper zum SC Magdeburg.

Es ist das erste Duell des BHC gegen Balingen-Weilstetten seit 2019. Aufgrund der Corona-Pandemie ist das Rückspiel in der vergangenen Saison ausgefallen. In der Hinrunde gewannen die Balinger 29:27. Zwei Saisons zuvor waren die Löwen in der 2. Liga in beiden Duellen jeweils knapp siegreich geblieben.

Nach aktuellem Stand geht Sebastian Hinze davon aus, am Sonntag 17 Spieler zur Verfügung zu haben. Die Langzeitverletzten Maciej Majdzinski und Daniel Fontaine fallen aus, doch Alexander Weck ist wieder fit. Ob der 20-jährige Rückraum-Linke in den Kader rückt und damit seine Saisonpremiere nach überstandenem Kreuzbandanriss feiert, hat der Trainer aber noch nicht entschieden.

Auf der rechten Rückraumseite haben die Löwen indes bekanntlich die Weichen für die Zukunft gestellt. Renars Uscins bleibt bis zum Saisonende, im Sommer kommt Norweger Simen Schönningsen. "Er deckt seriös", sagt Hinze über den Norweger, der aus Elverum ins Bergische wechselt. "Offensiv ist er gerade unter Entscheidungsdruck spielerisch stark. Das größte Fragezeichen ist immer, wie schnell sich Spieler entwickeln und ans Bundesliga-Niveau gewöhnen." Mit dem ersten Norweger im BHC-Team, Tom Kare Nikolaisen, ist Hinze dies in der laufenden Saison hervorragend gelungen.