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Aktuelles | 08.11.2018
Löwen freuen sich auf ausverkauftes Derby
Nur noch ganz wenige Resttickets sind für die Partie des Bergischen HC gegen den VfL Gummersbach zu bekommen. Das Bergische Derby in der Wuppertaler Unihalle wird ausverkauft sein. „Die Abendkasse wird nicht öffnen“, sagt Geschäftsführer Jörg Föste voller Vorfreude auf das Topspiel der DKB Handball-Bundesliga am Sonntagmittag um 13:30 Uhr. Verzichten muss der BHC allerdings auf Kristian Nippes.
Der Kapitän zog sich beim jüngsten Duell gegen die Rhein-Neckar Löwen einen Außenmeniskuseinriss im rechten Knie zu. Die Verletzung wird konservativ behandelt, die Kapsel ist nicht beschädigt. „Mit einer Ausfallzeit von vier bis sechs Wochen müssen wir rechnen“, meint Föste. Nippes ist damit neben Daniel Fontaine (Adduktorenteilabriss) zweiter sicherer Ausfall beim BHC. Ein Fragezeichen steht zudem hinter dem Einsatz von Yannick Fraatz. Der 19-jährige Rechtsaußen konnte erkrankt zuletzt nicht trainieren.

„Trotzdem werden wir eine Mannschaft auf die Platte bekommen, die auf den Punkt fit für dieses Spiel ist“, ist sich Trainer Sebastian Hinze sicher. „Wir freuen uns extrem auf dieses Heimspiel. Die Trainingsarbeit ist sehr intensiv und fokussiert.“ Während die Löwen mit 14:8-Punkten sehr gut dastehen, befindet sich der VfL Gummersbach in Zugzwang. 6:16-Zähler haben die Oberbergischen auf dem Konto.

Ideen, wie der VfL zu knacken ist, hat Hinze selbstverständlich. „Gummersbach setzt immer auf die gleichen sieben, acht Spieler. Sie sind daher sehr eingespielt“, erläutert der Trainer. „Wenn das System funktioniert, wird es für jeden Gegner schwer. Bekommt man es gut zugestellt, geraten sie in große Probleme.“ Der BHC wird auf sein bekanntes Deckungssystem setzen, aber „wir haben uns ein, zwei Dinge überlegt, wie wir in der Abwehr reagieren können.“ Das wird den VfL vor große Herausforderungen stellen. „Und es könnte zu unserem Vorteil werden, wenn sie umstellen müssen.“

Zu einem Wiedersehen wird es beim Bergischen Derby gleich mit zwei ehemaligen BHC-Handballern kommen. Pouya Nourouzi ist als Spielmacher beim VfL gesetzt, Moritz Preuss als Kreisläufer. Mit 56 beziehungsweise 37 Treffern sind die beiden die erfolgreichsten Gummersbacher Feldtorschützen. „Pouya reißt viele Lücken mit seiner Dynamik und Abschlussqualität“,weiß Hinze, dessen Ziel dennoch klar ist: „Es ist ein Heimspiel gegen einen Gegner auf Augenhöhe. Das wollen wir natürlich gewinnen.“

Während der Anspruch in dieser Partie auch auf zählbarem Erfolg liegt, relativieren Hinze und Föste diesen mit Blick zurück auf die Rhein-Neckar Löwen. Zwar sei die Enttäuschung nach dem 25:30 da gewesen, aber die Erwartungshaltung, gegen den Deutschen Meister von 2016 und 2017 zu gewinnen, sei deutlich zu hoch. „An diesem Tag waren die Rhein-Neckar Löwen für uns nicht schlagbar“, stellt Hinze klar. „Die letzte Viertelstunde müssen wir selbstkritisch betrachten, aber mein Eindruck war, dass von außen eine zu hohe Erwartung da war.“

Während der Coach es schätzt, dass seine Mannschaft unzufrieden mit der Niederlage sei, besorgt es ihn, dass von außen Kritik auf das Team eingeprasselt ist, die sich einige zu Herzen genommen haben. „Ich sehe es natürlich auch als Bestätigung unserer Arbeit, wenn die Ansprüche wachsen, aber wir sind nicht so weit, Punkte gegen die Rhein-Neckar Löwen erwarten zu können.“ Föste ergänzt: „Die Enttäuschung spricht für unseren Ehrgeiz, hat aber nichts mit unserem Anspruch zu tun. Wir haben es durch unsere Arbeit so weit gebracht, dass wir es jedem Gegner schwer machen wollen.“

Entsprechend falsch wäre es, den VfL Gummersbach trotz der aktuellen Tabellensituation als Formsache zu betrachten. „Aus unserer Entwicklung kann man kein Anspruchsdenken ableiten“, sagt Föste, der freilich ebenfalls auf einen Derbysieg hofft. Hinze: „Ich bin mir sicher, dass die Mannschaft bereit für das Derby ist. Es ist ein besonderes Spiel. Was passiert, wenn man nicht dafür bereit ist, zeigt die Vergangenheit.“ Den letzten Vergleich beider Teams gewann der BHC – mit einem überzeugenden 26:21 in der Schwalbe-Arena.