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Foto: Andreas Fischer
Aktuelles | 06.05.2022
Kein Spiel wie jedes andere
Man könnte es als Beginn der Abschiedstournee von Sebastian Hinze als Trainer des Bergischen HC bezeichnen. Das Spiel des Bergischen HC bei den Rhein-Neckar Löwen läutet einen Endspurt in die Saison ein, bei dem die Mannschaft nur noch etwas gewinnen kann. "Mit dem 29:21-Sieg über Balingen haben wir uns endgültig aus dem Abstiegskampf verabschiedet", sagt Hinze. "Nachdem wir diesen Rucksack weggeworfen haben, wollen wir nun in den letzten Saisonspielen sechs Mal den BHC auf die Platte bringen, den wir uns wünschen." So lautet am Sonntag (16.05 Uhr, SAP-Arena) das bekannte Ziel: das Maximale rausholen.
Dass das gegen die Rhein-Neckar Löwen auch ein Sieg sein kann, belegte bereits das Hinspiel. 25:25 hieß es im Düsseldorfer PSD Bank Dome, obwohl die Bergischen keine ideale Leistung gezeigt haben. "Gerade die Effektivität im Tempospiel und Positionsangriff fehlte. Der Rückzug war hingegen gut, und als Mannschaft hat es auch gepasst. Uns fehlte ein bisschen individuelle Leistung", sagt Hinze. "Wichtig werden am Sonntag ganz sicher die typischen Dinge sein: Wir brauchen also eine bessere Chancenverwertung und wollen über eine starke Abwehr ins Konterspiel kommen."

Ob das gegen die Mannheimer in diesen Tagen schwieriger wird als noch im Hinspiel? Zumindest ist die Mannschaft von Interimscoach Ljubomir Vranjes gut in Form. Zuletzt gewann sie 28:23 gegen Stuttgart, 31:28 in Leipzig und 29:22 in Lübbecke. Zudem gelang Anfang April beim 29:29 gegen die SG Flensburg-Handewitt ein Punktgewinn. "Das Gegenstoß-Spiel war zuletzt sehr gut, und die Abwehr mit Ymir Gislason, Mait Patrail und Ilija Abutovic lässt kaum Abschlüsse über den Kreis zu", weiß Hinze. "Entscheidender Faktor für die stabileren Auftritte ist aber das Angriffsspiel. Die Rhein-Neckar Löwen haben ihr Programm reduziert, kommen nun zu guten Abschlusssituationen und dadurch auch gut in den Rückzug." Zudem betont der Coach die verbesserte Torhüter-Leistung, nachdem Mikael Appelgren wieder fit ist und sich der Verein im Winter mit Joel Birlehm vom SC DHfK Leipzig verstärkt hatte. 

Die Partie in Mannheim ist nicht nur deshalb ein besondere, weil die Bergischen Löwen nach dem Ausrufezeichen gegen Balingen befreiter aufspielen können. Es ist gleichzeitig das vorerst letzte Spiel von Sebastian Hinze gegen die Rhein-Neckar Löwen. Ab 1. Juli ist er Chefcoach in Mannheim. "Die Vorbereitung lief wie auf jedes andere Spiel auch. Das fühlt sich auch nicht unterschiedlich an", betont der 43-Jährige. "Aber ich kann nicht sagen, wie es dann wird, wenn ich am Sonntag die Halle betrete. Vielleicht ist da schon etwas anders."

Unverändert ist hingegen die personelle Situation bei den Bergischen. Csaba Szücs (Sehenriss am Fuß), Sebastian Damm (Gehirnerschütterung) und Maciej Majdzinski (Kreuzbandriss) fehlen, während der Rest des Teams das jüngste Duell gut überstanden hat. Dazu gehört auch Fabian Gutbrod, der gegen die Schwaben zum ersten Mal in diesem Jahr wieder ein paar Minuten auf der Platte stand. "Das hat gut geklappt", sagt der Mannschaftskapitän. "Aber es wird wohl noch eine Weile dauern, bis das Vertrauen und die Kraft wieder zurück sind. Das Schöne ist, dass es von Tag zu Tag besser wird." 

Die Vorbereitung lief nicht nur für Gutbrod ordentlich, auch der Coach ist mit den vergangenen Tagen zufrieden. "Wir haben zwei Tage ohne Fokus auf den Gegner gearbeitet, und seit Donnerstag sind die Rhein-Neckar Löwen das Thema. Es war eine Trainingswoche, wie man sie sich wünscht", sagt Hinze und blickt gespannt auf Sonntag.