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Foto: Andreas Fischer
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Aktuelles | 31.10.2020
Hypothek der ersten Hälfte ist zu hoch
Mit 10:17 lag der Bergische HC zur Pause gegen die SG Flensburg-Handewitt zurück. Die Gäste hatten den Löwen nach einem frühen 3:5-Rückstand den Schneid abgekauft und waren in den folgenden Minuten in allen Belangen überlegen gewesen. Das änderte sich nach Wiederanpfiff. Die Hausherren bewiesen im Medienspiel in der Klingenhalle ein Mal mehr Moral, kämpften sich auf drei Tore heran, verpassten es aber, noch einmal in die Nähe der Sensation zu kommen. Die Nordlichter erzielten die entscheidenden Treffer und sicherten sich so einen 30:25 (17:10)-Erfolg.
Die Flensburger agierten von Anfang an mit einer 5:1-Abwehrvariante. Damit kamen die Löwen zu Beginn noch sehr gut klar und hatten den besseren Start ins Spiel. Torhüter Christopher Rudeck hielt zwei Mal, während auf der anderen Seite Arnor Gunnarsson, Fabian Gutbrod und per Konter Max Darj einen 3:1-Vorsprung herausarbeiteten. Gutbrod und Tomas Babak besorgten zwei weitere Zwei-Tore-Vorsprünge, doch langsam, aber sicher fand der Topfavorit aus dem hohen Norden in die Partie. Schlussmann Benjamin Buric lieferte die Paraden, Göran Sögard war offensiv der überragende Mann.

Die Bergischen scheiterten nun häufiger - wie zum Beispiel Darj frei oder David Schmidt, der genau wie Sebastian Damm nur den Pfosten traf. Die Hausherren ließen viele teilweise sehr klare Chancen liegen und begingen nun auch Fehler, die die Gäste eiskalt bestraften. Dass dann auch noch Gunnarsson einen Siebenmeter vergab und der in dieser Saison unheimlich treffsichere Tom Kare Nikolaisen an die Latte warf, passte ins Bild der ersten Halbzeit, die vor allem in der zweiten Hälfte auf Löwen-Sicht gebraucht schien. 

Der 10:17-Rückstand zur Pause stellte eine hohe Hypothek dar. Doch zeitweise machten die Löwen den Eindruck, dass diese auch gegen den Deutschen Meister von 2018 und 2019 nicht zu hoch war. Lukas Stutzke drehte auf beiden Seiten des Feldes gewaltig auf, der schon in der ersten Halbzeit im Tor eingewechselte Tomas Mrkva schraubte seine Fangquote in dieser Phase merklich nach oben. Mehrere Male hatte der BHC die Chance, auf drei Treffer zu verkürzen, vergab dann aber offensiv doch wieder eine Gelegenheit oder musste ein ärgerliches Gegentor in Kauf nehmen, obwohl die Abwehr lange erfolgreich gestanden hatte.

Den Willen ihres Kontrahenten brachen die Flensburger aber nie. So erholten sich die Löwen auch von weiteren Rückschlägen. Als Gunnarsson auf 22:25 verkürzte, war die Hoffnung wieder wieder groß. Abgezockt stellte Jim Gottfridsson auf 26:22 für die SG, und der BHC leistete sich einen fehlerhaften Anwurf, der die Gäste wieder in Ballbesitz und erneut mit fünf Treffern in Front brachte. Missgeschicke wie diese verhinderten eine perfekte Halbzeit, die die Bergischen gebraucht hätten, um diese Partie noch zu kippen. 

Löwengebrüll - die Stimmen zum Spiel
Maik Machulla:
"Das war eine außergewöhnliche Mannschaftsleistung. Es hat uns gut getan, dass wir am Donnerstag nicht in der Champions League gespielt haben. So konnten wir uns in Ruhe und gezielt auf den BHC vorbereiten. In der ersten Halbzeit hat Benjamin Buric geholfen, und wir haben auch viele einfache Tore gemacht. Trotzdem war der Vorsprung schon sehr hoch mit sieben Toren. In der zweiten Hälfte haben wir dann eine schlechte Startphase. Der BHC kam immer wieder auf drei, vier Tore ran. Das war dann schon noch gefährlich. Aber dann gab es eine Phase, in der wir den Ball zwei Mal schnell kriegen, so dass wieder Beruhigung da war. Als Mannschaft haben wir das heute sehr gut gelöst. Geholfen hat uns auch die 5:1-Deckung, die wir wohl nicht gespielt hätten, wenn wir nicht frisch gewesen wären."
Sebastian Hinze: "Grundsätzlich machen wir das in der zweiten Halbzeit so, wie wir das wollen. Aber da muss wirklich alles funktionieren, um das Spiel noch zu drehen. Die Hypothek war deutlich zu hoch. Das ist auch mein Schwerpunkt: Wir dürfen nicht mit sieben Toren Rückstand in die Pause gehen. Wenn wir mit minus drei oder vier in die Kabine gehen, ist vielleicht noch was drin, aber so war das schon ein gewaltiger Rucksack für uns. In der ersten Hälfte hatten wir prinzipiell gute Chancen, machen sie aber nicht rein. In Überzahl bekommen wir vier Bälle aus sechs Metern, aber keiner ist drin. Wir sind dann auch in Hektik geraten und sind mit den Misserfolgen in dieser Phase nicht gut umgegangen. Das darf nicht so auf uns wirken. Flensburg nutzt das gnadenlos aus. In der Deckung ist die Grundidee in Ordnung, aber oft war es ähnlich wie im Angriff. Da haben wir dann den entscheidenden letzten Zweikampf nicht gewonnen, obwohl wir Flensburg schon im passiven Spiel hatten."

Bergischer HC - SG Flensburg-Handewitt 25:30 (13:17)
Bergischer HC:
Rudeck, Mrkva - Boomhouwer (5/2), Damm, Gutbrod (4), Stutzke (4), Fontaine, Babak (1), Szücs (1), Darj (2), Nikolaisen (1), Bergner, Schmidt (1), Majdzinski (1), Johannsson, Gunnarsson (5/1). Trainer: Sebastian Hinze
SG Flensburg-Handewitt: Buric, Bergerud - Hald, Svan (2), Wanne (7), Jöndal, Heinl, Mensah (6), Sögard (6), Gottfridsson (4), Holpert, Semper (2), Sikosek, Röd (3), Kirschberger. Trainer: Maik Machulla
Schiedsrichter: Marucs Hurst und Mirko Krag
Siebenmeter: 3/5 - 0/1
Zeitstrafen: 3 -4 Majdzinski, Damm, Schmidt - Gottfridsson (2), Heinl, Sögard
Spielverlauf: 3:2 (5.), 5:3 (10.), 6:8 (15.), 7:11 (20.), 9:12 (25.), 10:17 (30.), 13:18 (35.), 16:21 (40.), 20:24 (45.), 22:25 (50.), 24:28 (55.), 25:30 (60.). 

Die Zusammenfassung von Skisport.de