Es macht dieser Tage nicht nur unheimlich Spaß, den Löwen im alles andere als einfachen Abstiegskampf zuzusehen, auch die Art und Weise, wie sich die Bergischen den schwierigen Phasen in den Partien mit der nötigen Entschlossenheit widersetzen, ist absolut beeindruckend. So musste BHC-Cheftrainer Sebastian Hinze mit seiner Mannschaft bereits in Durchgang Eins einen Plan entwickeln, wie man mit dem Umstand umging, dass mit Kristian Nippes und Bogdan Criciotoiu gleich zwei Akteure jeweils bereits eine doppelte Zeitstrafe hinnehmen mussten. Die Antwort gab das Kollektiv - auch als in der zweiten Halbzeit die beiden BHCler aufgrund der dritten Zeitstrafe die rote Karte sahen.
Auch die Schwächephase nach dem Wiederanpfiff, als den Löwen nach knapp 40 Minuten für gut eine Viertelstunde lediglich ein Offensivtreffer durch Moritz Preuss gelang und der TBV erstmals wieder beim 21:20 (51.) vorlegen konnte, beantworteten die Bergischen mit dem Glauben und der Ruhe an den eigenen Matchplan. So hatte der BHC durch Gutbrod und Preuss mit dem 21:22 (57.) in der Crunch-Time wieder die Nase vorn. Der nach seiner Verletzung ins Löwenrudel zurückgekehrte Fabian Gutbrod war es dann auch, der für die Bergischen auf zwei Treffer vorlegte, nachdem der wieder einmal herausragend parierende Björgvin Pall Gustavsson gegen Suton gehalten hatte. Die Spielanzeige der Lipperlandhalle zeigte keine zwei Minuten mehr an, als Christoph Theuerkauf noch einmal den Druck der Hausherren erhöhte, doch Spielmacher Tomas Babak unterstrich mit dem 22:24 in der letzten Spielminute seine aktuell blendende Form und brachte sein Team endgültig auf die Siegerstrasse zum dritten Sieg in Serie und ein weiteres Ausrufezeichen im Kampf um den Verbleib in der stärksten Liga der Welt.
Löwengebrüll - die Stimmen zum Spiel:
Sebastian Hinze: "Ich bin sehr glücklich, dass wir die zwei Punkte in einem sehr kampfbetonten Spel mitnehmen konnten. Kampfbetont von unserer Seite vor allem. Das spiegelt sich auch in den vielen Zeitstrafen wider. In der zweiten Halbzeit hatten wir anfangs ein Rhythmusproblem, später hat dann van den Beucken viele Bälle weggenommen. Da hatten wir Glück, das Gustavsson auch so gut hält. Das Spiel kann natürlich am Ende in beide Richtungen ausgehen. Da hat man aber dann gesehen, dass wir durch die zwei Siege mehr Selbstvertrauen hatten und nicht so viel nachgedacht haben."
Florian Kehrmann: "Wir haben uns Mitte der ersten Halbzeit sehr schwer getan, Lösungen im Angriff zu finden, und haben dann auch noch mehrere freie Würfe liegen lassen. Deshalb sind wir in Rückstand geraten. Als es in der zweiten Halbzeit besser lief, haben uns die vergebenen freien Chancen endgültig das Genick gebrochen. In der 50. Minute können wir das Spiel trotzdem drehen, gehen in Führung und hätten dann erhöhen können, lassen da aber den Gegenstoß liegen. Wenn er gesessen hätte, dann wäre es für den BHC schwer geworden zurückzukommen."
Jörg Föste: "Drei Siege in Folge sind ein herausragendes Ergebnis. Heute war es tatsächlich so, dass wir einen Torwart mit 20 Paraden hatten, das hat eine Menge ausgemacht. Unsere Schwächephase mit nur einem Tor in zehn Minuten haben wir mental sehr gut weggesteckt. Das war in der Hinrunde nicht immer so."