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Foto: Andreas Fischer
Aktuelles | 16.05.2023
Die 14. Auflage des Derbys
Nach drei Jahren in der 2. Bundesliga ist der VfL Gummersbach seit dieser Saison zurück im Handball-Oberhaus. Und damit feierte auch eine der heißesten Partien der Saison ihr Comeback: das Bergische Derby. Im Hinspiel lieferten sich beide Teams in der Klingenhalle eine Schlacht und trennten sich 30:30. Das Rückspiel steigt am Donnerstagabend (19.05 Uhr) in der Gummersbacher Schwalbe-Arena. Tickets gibt es so gut wie nicht mehr. Bis auf ein paar Stehplätze ist die Halle ausverkauft.
"Am Ende des Tages geht es um zwei Punkte. Ob wir gegen Gummersbach oder Castrop-Rauxel antreten, ist dabei egal", sagt BHC-Coach Jamals Naji. "Aber ich kann die Faszination des Derbys nachvollziehen. Es ist kein Spiel wie jedes andere - das spüre ich und nehme es auch aus dem Umfeld wahr." Der BHC wird in der Schwalbe-Arena traditionell von einer großen Fanschar begleitet. Das wird auch am Donnerstagabend so sein.

Dass sich der Löwen-Tross einen Sieg im 14. Derby (Bilanz: jeweils sechs Siege und ein Unentschieden) wünscht, liegt auf der Hand. Gelingt dieser, schrauben die Bergischen ihr Punktekonto auf 32:30 hoch und kommen einem einstelligen Platz in der Abschlusstabelle immer näher. Was an den letzten vier Spieltagen noch drin ist, will Naji gar nicht prognostizieren. "Meine gesamte Konzentration gilt unserer nächsten Aufgabe. Damit fahre ich in dieser Saison ganz gut", sagt der 36-Jährige, der besonders in jüngster Vergangenheit hochzufrieden war.

Der ärgerlichen 21:23-Niederlage beim SC Magdeburg ließen die Löwen gegen die Füchse Berlin die nächste Topleistung folgen und wurden belohnt. Beim 34:30 feierte die Mannschaft einen Erfolg über einen Meisterschaftsanwärter. "Die Deckung und unser Spiel über die Außenpositionen waren zwei Schlüssel zum Sieg", meint der Coach, der natürlich auch ein Haar in der Suppe findet: "In der Nachbetrachtung haben wir in der ersten Halbzeit im Angriff einige unnötige einfache Fehler gemacht."

Die würde er gegen Gummersbach natürlich gerne vermeiden. "Es wird ein ganz anderes Spiel. Darüber müssen wir uns bewusst sein", betont er. "Gegen Gummersbach können wir auf dem Papier gewinnen. Die Kaderqualität ähnelt unserer. Das war gegen Magdeburg und Berlin objektiv betrachtet nicht der Fall. Wir haben also in Gummersbach eine ganz andere Rolle." Aktuell trennen die beiden Teams nur jeweils zwei Punkte und zwei Tabellenplätze mit Vorteil für den BHC.

Naji rechnet mit einem intensiven Match in fantastischer Atmosphäre. "Wir brauchen natürlich wieder dieselbe Energie in der Abwehr, die uns zuletzt ausgezeichnet hat", sagt er und verweist auf die Qualität der Gummersbacher Rückraum-Achse Julian Köster und Dominik Mappes. "Der VfL bringt auch sehr viele Bälle auf die Außen - speziell auf Lukas Blohme." Der Rechtsaußen führt die interne Torschützenliste der Oberbergischen mit 165 Treffern an. Naji: "Mit Tibor Ivanisevic haben sie auch einen sehr guten Torhüter."

Das gilt selbstverständlich auch für den BHC. Zuletzt hat Christopher Rudeck zwei Mal herausragend gespielt, davor parierte Peter Johannesson stark. "Deutlich zufriedener als noch in der Winterpause bin ich auch mit unserem Tempospiel. Wobei wir auch da noch besser werden müssen. Wir bedienen die schnelle Mitte oft noch nicht gut genug", erläutert der Trainer.

Wie sich die personelle Situation bei den Löwen entwickelt, steht noch nicht ganz fest. Lukas Stutzke wurde nach einem Umknicken gegen Berlin geschont, sein Einsatz am Donnerstag ist fraglich. Gleiches gilt für Djibril M'Bengue, der mit einer Reizung im Knie nicht spielen konnte. Definitiv ausfallen werden lediglich Csaba Szücs (Knieprobleme) und Tom Bergner (Aufbautraining nach einer Schulter-OP).

Kurz gebrüllt - Jamal Naji zum Derby