Mit einer Halleneinheit am Morgen und Krafttraining am Nachmittag brachten die Bergischen Löwen bei den hochsommerlichen Temperaturen bereits ihre Wasservorräte zur Neige, sodass das Staff-Team fleißig bei den örtlichen Getränkehändlern nachbunkern musste.
Den Anstrengungen in Köflach musste auch Fabian Gutbrod Tribut zollen, sodass er nach einem Tag Pause die letzten 48 Stunden in seinem neuesten Tagebucheintrag mit dem Titel "Jooonas" zusammenfasst.
Gudi's Tagebuch
Ich entschuldige mich aufrichtig, dass es gestern keinen Eintrag gab, aber das Einsammeln meiner Körperteile in der Halle hatte Vorrang. Es ist hart, intensiv und vor allem heiß. Wenigstens kann das für niemanden überraschend kommen. Aber wir haben wieder den alten Teamgeist, nachdem wir gestern Abend ein Teammeeting hatten.
Bei Fonny geht es super voran. Er ist zweiter in seiner Ein-Mann-Plantsch-Gruppe geworden und hat jetzt das internationale Seepferdchen (Seahorse) in Bronze. Auch die neuen Spieler machen Fortschritte und integrieren sich immer mehr. Einige sogar zu gut. Um Basti Damm als Debütanten zu kennzeichnen, hat er ein kleines, unauffälliges Accessoire bekommen, welches er immer bei sich tragen muss. Immer bedeutet in diesem Fall, dass er es nur zum Training ablegen darf und wirklich nur zum Training. Zum Glück hat Csaba sich für etwas wirklich Kleines und Handliches entschieden. Sonst würde das ja auch bei der obligatorischen Fahrradtour nerven.
Der finnische Joonas mit zwei O macht auch einen super Job im Tor. Er ist aber nicht zu verwechseln mit Jonas mit einem O. Denn Jonas mit einem O ist ein echtes Eigengewächs und kommt aus Solingen. Finnen-Joonas mit zwei O ist nicht aus Solingen. Außerdem spielt Jonas mit einem O nicht im Tor wie Joonas mit zwei O sondern am Kreis. Heute im Training hat Jonas mit einem O auch öfter Joonas mit zwei O überwinden können. Aber Joonas mit zwei O wird schon noch die Chance bekommen, sich bei Jonas mit einem O zu revanchieren.
Aber nicht nur die neuen Spieler bringen sich ein und integrieren sich. Severin ist, wie bei allen Physiotherapeuten üblich, sehr fleißig. Tagtäglich müssen die geschundenen Muskelberge von Rafa, Linus oder mir bearbeitet werden. Und das stellt selbst Severin vor fast unlösbare Aufgaben. Bei mir gilt es, die Muskeln erstmal zu finden. Rafa zu therapieren ist eine echte Herausforderung, denn bevor man an dem spanischen Serrano-Schenkeln ankommt, muss man durch unendlich viele Schichten von borstigen und spitzen Haaren. Sogar die Haare haben nochmal Haare. Bei Linus ist die größte Schwierigkeit, ihn zu massieren, ohne die ganzen Tattoos zu verwischen. Unterm Strich gibt es bis auf seine “Frisur” nichts zu beanstanden. Nippi würde ihm gerne mit einem Experten-Rat zur Seite stehen.
Natürlich möchte ich auch niemandem vorenthalten, wie Tutsch (ohne O) unglücklich in einer Schweißlache ausgerutscht und auf die eleganteste Art und Weise hingefallen ist. Zu seiner Entschuldigung ist hervorzubringen, dass er sich nahezu immer im Vollsprint bewegt. Er strahlt die Dynamik einer gerade geborenen Babygiraffe aus, die versucht, vor einem Rudel hungriger Löwen zu flüchten. Anschauungsmaterial dazu gibt es zu Hauf bei YouTube.