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Foto: Andreas Fischer
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Aktuelles | 20.12.2020
Comeback ohne Happy End
Der Bergische HC befand sich beim 9:13 zur Halbzeit in Mannheim klar auf der Verliererstraße. Wer allerdings angenommen hatte, die Rhein-Neckar Löwen würden die Partie als Favorit gefahrlos ins Ziel bringen, sah sich nach Wiederanpfiff getäuscht. Die Bergischen boten im Löwenduell eine ihrer besten Halbzeiten der gesamten Saison und waren mehrere Male kurz davor, sogar mit zwei Toren in Führung zu gehen. Am Ende unterlagen die Gäste trotzdem mit 23:24, weil Kleinigkeiten den Unterschied machten.
In den ersten 30 Minuten hatte sich eine solch dramatische Schlussphase noch nicht abzeichnet. Der BHC erspielte sich zwar Möglichkeiten, kam auch oft völlig frei zum Abschluss, brachte den Ball aber viel zu selten an Andreas Palicka vorbei ins Tor. Inklusive eines Siebenmeters vergaben die Bergischen fünf Chancen ohne Gegenspieler und einige weitere aus dem Rückraum.

Dass die Rhein-Neckar Löwen nicht deutlich höher führten, lag vor allem an der defensiven Vorstellung der Gäste. Im Innenblock überzeugten erneut Max Darj und Tom Kare Nikolaisen. Bis auf ein paar Startschwierigkeiten bei der Verteidigung des gegnerischen Kreisläufer-Spiels war die Deckungsleistung gut genug, um mit dem Favoriten auf Augenhöhe zu sein. Torhüter Christopher Rudeck fand mit zunehmender Dauer ebenfalls immer besser in die Begegnung.

Linus Arnesson erzielte mit der letzten Aktion vor der Pause seinen vierten Treffer und verkürzte auf 9:13. Die Wende schafften die Bergischen unmittelbar nach Wiederanpfiff. Trainer Sebastian Hinze ersetzte den keinesfalls schwachen Arnesson durch Tomas Babak auf der Spielmacher-Position und setzte zudem durch Lukas Stutzke und Maciej Majdzinski daneben auf enormes Tempo. Der Schachzug ging auf. Mit voller Überzeugung rissen vor allem Babak und Stutzke das Angriffsspiel an sich. Binnen weniger Minuten stand es 15:15. Und auch von einem neuerlichen Zwei-Tore-Rückstand ließen sich die Gäste nicht beirren.

Yannick Fraatz eroberte den Ball und lief den Gegenstoß zum 18:18 gleich selbst. Nach einem Lattentreffer der Hausherren markierte Tom Kare Nikolaison die erste BHC-Führung. Die zweite besorgte Babak beim 20:19 wenig später, aber zwei Gelegenheiten, um auf 21:19 zu stellen, verpassten die Bergischen - genau wie zwei weitere Strafwürfe während der Halbzeit. 

So waren es am Schluss die Gastgeber, die sich einen hauchdünnen Vorteil erarbeitet hatten. Vier Minuten vor dem Ende glich Stutzke das Duell erneut zum 22:22 aus, doch die Rhein-Neckar Löwen setzten sich in Unterzahl zwei Mal durch und gingen in Front, während David Schmidt nur ein Mal antworten konnte. Nach einer Rudeck-Parade hatte der BHC trotzdem noch eine letzte Chance auf den Punktgewinn. Ein Halten gegen Nikolaisen blieb ungeahndet, während ein Fehlpass die Niederlage besiegelte. Die Gäste hatten zwar bei sieben Sekunden noch mal die Kugel, ein Torwurf gelang dem über das Feld sprintenden Babak aber nicht mehr. Er wurde erfolgreich abgedrängt, ein letzter fälliger direkter Freiwurf blieb dem BHC verwehrt. 

Löwengebrüll – die Stimmen zum Spiel
Sebastian Hinze:
„Es war eine sehr gute zweite Halbzeit, aber eine erste, in der wir es vor allem offensiv nicht geschafft haben, das umzusetzen, was wir uns vorgenommen hatten. Durch die am Anfang vergebenen freien Bälle hatten wir eine große Unsicherheit im Angriffsspiel. Defensiv haben wir es bis auf Kleinigkeiten ordentlich gelöst, wenn wir es geschafft haben, in die Positionsabwehr zu kommen. In der zweiten Hälfte hatten wir über Tomas und Lukas Mut im Angriff gehabt, das war sehr gut. Und in der Abwehr haben wir es überragend gelöst, weil wir immer in die Positionsverteidigung kamen. Dann haben wir das Spiel gedreht, sind aber nicht clever genug, um wirklich was mitzunehmen.“
Martin Schwalb: „Dass wir den Vorsprung aus der Hand geben, hat nicht nur mit unserem Spiel zu tun, sondern auch damit, dass der Gegner die Abschlüsse viel schneller sucht. Dann hat man die Möglichkeit, wieder ins Spiel zu kommen, oder man kriegt halt richtig einen. Uns ist es jetzt zwei Mal passiert, dass der Gegner wieder ins Spiel kam. In der zweiten Hälfte haben wir uns gegen eine Mannschaft, die im Aufwind war, gut gewehrt - und haben das Spiel gewonnen. In den letzten Minuten haben die Jungs das gut gemacht, und ich bin sehr glücklich.“
Jörg Föste: „Es schlagen zwei Herzen in unserer Brust. Das eine ist, dass es eine sehr, sehr bittere Niederlage ist, die auch schwer zu ertragen ist - nach der hervorragenden zweiten Halbzeit. Auf der anderen Seite ist diese zweite Hälfte aber auch ein großes Versprechen für die Zukunft. Was unsere junge Mannschaft den Rhein-Neckar Löwen abverlangt hat, gerade im zweiten Durchgang, das ist aller Ehren wert. Auf diese Leistung können wir nicht nur aufbauen, sondern darauf können wir auch stolz sein.“

Rhein-Neckar Löwen - Bergischer HC 24:23 (13:9)
Rhein-Neckar Löwen:
Palicka, Späth – Schmid (5), Gensheimer (5/4), Kirkelokke (1), Lagarde, Patrail, Tollbring, Abutovic, Groetzki (2), Baena Gonzalez, Petersson (3), Gislason, Nielsen, Nilsson (2), Kohlbacher (5). Trainer: Martin Schwalb.
Bergischer HC: Rudeck, Mrkva – Boomhouwer, Damm, Gutbrod, Stutzke (5), Arnesson (4), Babak (2), Darj, Nikolaisen (2), Bergner, Schmidt (3), Majdzinski, Johannsson, Gunnarsson (1/1), Fraatz (6/1). Trainer: Sebastian Hinze
Schiedsrichter: Martin Thöne und Marijo Zupanovic
Siebenmeter: 4/5 - 2/5
Zeitstrafen: 3 - 4 (Gensheimer (2),Patrail – Fraatz, Damm, Nikolaisen, Schmidt)
Spielverlauf: 2:2 (5.), 6:3 (10.), 8:6 (15.), 11:6 (20.), 11:7 (25.), 13:9 (30.), 14:12 (35.), 15:14 (40.), 18:16 (45.), 19:20 (50.), 22:21 (55.), 24:23 (60.)

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