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Aktuelles | 18.12.2022
Bombastische Reaktion
Der Bergische HC hat sich nach der ernüchternden 18:31-Niederlage gegen die SG Flensburg-Handewitt eindrucksvoll zurückgemeldet. Beim bis dahin sechs Mal in Folge siegreichen SC DHfK Leipzig boten die Löwen eine über 60 Minuten starke Angriffsleistung und eine in der zweiten Halbzeit stetig besser werdende Vorstellung in der Deckung. Der 32:27 (17:17)-Erfolg war ebenso überraschend wie folgerichtig.
Ohne den weiterhin verletzten Linus Arnesson kam es erneut auf Tomas Babak auf der Spielmacher-Position an. Der Tscheche absolvierte eine herausragende Partie. Er traf hervorragende Entscheidungen und war gleichzeitig durch seine Zweikampfstärke extrem torgefährlich. Von Anfang an war der BHC offensiv im Fluss und ließ sich von kleineren Misserfolgen - wie gegnerischen Torhüter-Paraden - nicht bremsen. 

In der Deckung jedoch fehlte zeitweise der Zugriff zum Spiel. Leipzig traf nicht nur nach der schnellen Mitte, sondern auch im Positionsangriff. Trotz ordentlicher sieben Paraden von Torhüter Christopher Rudeck kassierten die Löwen 17 Gegentore vor der Pause. Gleichzeitig jedoch versenkten sie auch selbst 17 Mal - neben Babak durch Djibril M'Bengue, Lukas Stutzke oder vom Kreis Frederik Ladefoged.

Nach Wiederbeginn blieb das Bild im Angriff ähnlich. Babak entzauberte die Leipziger Abwehr auch nach der Umstellung auf eine 5:1-Variante. Bei angezeigtem Zeitspiel spielte Isak Persson einen Überraschungspass auf Stutzke, der auf 24:21 stellte. Je länger die Partie dauerte, desto weniger fiel Leipzig im Angriff ein. Die BHC-Deckung hatte sich Zugriff aufs Spiel erarbeitet und im schon kurz vor der Halbzeitpause eingewechselten Peter Johannesson einen starken Rückhalt. Der Torhüter schraubte seine Bilanz auf zehn Paraden und eine Fangquote von 47,62 Prozent hinauf.

Mit jeder Minute wurde die Situation klarer: Der Bergische HC würde beide Punkte aus der Quarterback Immobilien Arena entführen. Fabian Gutbrod, Noah Beyer und Tom Kare Nikolaisen erzielten entscheidende Tore vorne. Hinten brannte nichts mehr an, so dass die Bergischen bereits mehrere Minuten vor Schluss als Sieger feststanden, und Aaron Exner zu einer besonderen Ehre kam. Der Spieler aus der zweiten Mannschaft durfte zum Siebenmeter antreten und feierte sein erstes Tor in der Bundesliga. 

Löwengebrüll – die Stimmen zum Spiel
Jamal Naji:
„Das war eine starke Reaktion auf das Flensburg-Spiel. Zur Pause war ich mir nicht ganz so sicher, wie das Spiel ausgehen würde, weil wir mit der Abwehr nicht zufrieden sein konnten. Ich dachte, das hohe Angriffsniveau können wir nicht durchhalten. Doch wir haben es durchgehalten, und die Abwehr wurde immer besser. Peter Johannesson hat uns sehr geholfen, aber wir haben auch viele schlechtere Würfe der Leipziger erzwungen. Das Selbstvertrauen war enorm. Selbst wenn es im Angriff mal nicht funktioniert hat, war der Glaube an unsere Abwehrqualität immer da. Die hat in der zweiten Halbzeit den Ausschlag zum Sieg gegeben.“
Runar Sigtryggsson: „Es war eine verdiente Niederlage. Unsere Abwehr ist nie auf die Beine gekommen. Wir können uns selbst einen Vorwurf machen. In der zweiten Halbzeit macht der BHC kaum ein Tor außerhalb der Neun-Meter-Linie. Im Angriff war nicht alles schlecht, aber Johannesson hat eine Sahne-Leistung geliefert. Es kommt vor, aber wir müssen uns besser präsentieren. Das war ziemlich bitter.“

SC DHfK Leipzig - Bergischer HC 27:32 (17:17)
SC DHfK Leipzig:
Saeveraas, El-Tayar - Wiesmach (5), Kristjansson (4/2), Klima (3), Witzke (3), Ernst (3), Ivic (3), Krzikalla (2), Sunnefeld (2), Gebala (1), Binder (1), Maric, Matthes, Sajenev, Heitkamp. Trainer: Runar Sigtryggsson
Bergischer HC: Rudeck, Johannesson - Beyer (5), Schmitz, Gutbrod (5), Weck, Stutzke (4), Babak (6), Exner (1/1), Ladefoged (3), Nikolaisen (3), Bergner (1), M'Bengue (2), Gunnarsson, Persson (2/2). Trainer: Jamal Naji
Schiedsrichter: Mirko Krag und Marcus Hurst
Siebenmeter: 2/3 - 3/3
Zeitstrafen: 2 - 4 (Sunnefeldt, Kristjansson - Stutzke 2, Ladefoged, M'Bengue)

Die Highlights