Aktuelles | 21.12.2016
BHC stirbt Sekundentod gegen Lemgo
Die Bergischen Löwen haben am Mittwochabend vor der heimischen Top-Kulisse von 2.839 Zuschauern das Kellerduell gegen den TBV Lemgo nach einer 13:8-Pausenführung in letzter Sekunde aus den Händen gleiten lassen und ganz bitter mit 28:29 verloren. 
Spiel

Schiedsrichter:

Robert Schulze und Tobias Tönnies

Siebenmeter:

1/4 - 3/3

Zeitstrafen:

7 - 1 (Preuss (3), Criciotoiu, Jonovski, Vilovski, Gutbrod - Ramba)

Rote Karten:

keine

Spielverlauf:

4:3 (5.), 8:3 (10.), 8:4 (15.), 10:6 (20.), 11:8 (25.), 13:9 (30.), 16:12 (35.), 18:15 (40.), 19:18 (45.), 24:21 (50.), 27:26 (55.), 28:29 (60.)

Der BHC gleich früh in Unterzahl - Moritz Preuss wurde gleich mit einer ersten Zeitstrafe nach einer Abwehraktion der weit rausgerückten Defensive belegt, doch die Löwen legten in Unterzahl durch Vilovski und Babak gleich zweimal vor. Wieder vollzählig hämmerte Bogdan Criciotoiu fulminant zum 4:2 (6.) nach. Vorne verdaddelten die Bergischen dann denn Ball, Björgvin Pall Gustavsson verhindert erfolgreich Hornkes Erfolg im Tempogegenstoß dank einer sensationellen Parade. Die Hausherren wie entfesselt, denn auf der anderen Seite zappelt der Ball zum 6:3 (8.) im Netz. Mit dem vierten Treffer in Folge legten die Bergischen nach einem TBV-Stürmerfoul zum 8:3 (11.) nach – Kehrmann mit der ersten Auszeit für die Lipperländer nach knapp dreizehn Minuten. Die äußerst aggressive Deckung der Löwen bedeutete die zweite Strafzeit für den BHC, doch auch hier die Löwen extrem kämpferisch, sodass Lemgo nur zum 8:4 (15.) traf. Der BHC transportierte den Vorsprung bis zum 10:6 (20.) durch Viktor Szilagyi, der kurz zuvor erstmals auf der Platte stand, doch dann musste BHC-Coach Sebastian Hinze sein Team nach dem Lemgoer 10:8 (22.) mit einer Auszeit wieder wachrütteln, um die eigenen Aktionen wieder mit vollster Konsequenz durchzuziehen. Während zwei weiteren Strafzeiten gegen Gutbrod und Preuss hielten die Bergischen energisch dagegen, verteidigten nicht nur das 11:8, sondern erhöhten durch Arnor Gunnarsson auf 12:8 (28.) und gingen unter dem tosenden Applaus der heimischen Fans mit einer 13:8-Führung in die Pause.

Nach dem Wiederanpfiff konnte Lemgo die ersten Minuten für sich nutzen, um den Rückstand zumindest auf vier Tore zu verringern und die Bergischen Löwen so nicht weiter davonziehen zu lassen – acht Minuten waren gespielt, und der BHC führte nach Treffer von Alexander Hermann mit 18:14. Zum insgesamt fünften Mal mussten die Hausherren eine Zeitstrafe absitzen, was die Lipperländer nutzen, um mit dem 18:15 den Druck auf den BHC wieder zu erhöhen – doch hinten stand ja noch ein bärenstarker Gustavsson zwischen den Pfosten, der allerdings beim 18:16 (43.) durch Theuerkauf machtlos war und Hinze mit der Auszeit die Notbremse zog, als der Vorsprung komplett einzuschmelzen drohte. Mit der offensiven 3:3-Abwehr und dem siebten Feldspieler versuchten die Löwen den TBV nun vor weitere Probleme zu stellen, was den Bergischen beim 22:19 (49.) etwas Luft verschaffte und Lemgo zu einer Auszeit zwang. Die Gäste hatten sich nun auf die BHC-Taktik eingestellt und glichen durch Ebner in der 53. Spielminute zum 24:24 aus. Hinze stellte wieder um und der mittlerweile zwischen den Pfosten stehende Rudeck parierte beim 27:26 (57.) glänzend, doch die Löwen verpassten zu erhöhen, der TBV kam wieder zum Remis. Doch auch ein Punkt blieb den Bergischen Löwen am Ende verwehrt, als Christoph Theuerkauf in letzter Sekunde zum 28:29 traf – in einer Partie, die der Bergische HC in Durchgang Zwei ohne Not aus der Hand gegeben hatte.

Löwengebrüll – die Stimmen zum Spiel 
Florian Kehrmann:
„Alle, die in der Halle waren, müssen so ein Spiel erst einmal verdauen. Die Vorzeichen waren für beide Mannschaften sehr schwer. Deshalb versucht man sich auf alles einzustellen. Wir hatten davor die Wochen schwere Auswärtsspiele, zuletzt haben wir einiges nicht auf die Platte gebracht. Ich habe aber versucht, die Mannschaft aus der Schusslinie zu nehmen, damit sie die Köpfe frei bekommt. Wir wussten aus der letzten Saison, dass uns der BHC immer vor neue Aufgaben stellt. Wir haben auch unsere Verteidigung gegen den siebten Feldspieler noch ein bisschen gemacht, vielleicht hat das ja den Ausschlag gegeben. Aber bei einem Tor Unterscheid sind ja immer ganz viele Faktoren entscheidend. Die zwei Tore ins leere Tor spielen da auch psychologisch immer eine Rolle. Wir hätten uns aber auch nicht beschweren können, wen am Schluss kein Tor mehr fällt, bei Unentschieden wäre ich auch jubelnd durch die Halle gelaufen. Ich bin ganz stolz auf die Mannschaft, wie sie nach fünf Toren Rückstand zurückgekommen ist.“ 
Sebastian Hinze: „Glückwunsch an Lemgo. Wir haben es in der ersten Halbzeit sehr gut gemacht, vor allem defensiv uns immer wieder geholfen. Im Angriff hatten wir viele technische Fehler, vor allem Schrittfehler, das konnten wir über die Defensive kompensieren. Die Angriffsleistung war auch im zweiten Durchgang gut, aber da haben wir dann die Kompaktheit in der Abwehr nicht mehr gehalten. Auf der rechten Abwehrseite haben wir viele Tore aus dem ersten eins gegen eins bekommen. Wir müssen uns vorwerfen, die Zweikampfleistung verloren zu haben. Und dann ist es ganz schwer, die wieder zurückzubekommen.“ 
Viktor Szilagyi: „Was mir durch den Kopf geht, ist nicht jugendfrei. Das ist vielleicht die schwierigste Situation, seit ich beim BHC bin. Das ist fast gar nicht zu erklären, dass wir heute ohne Punkt dastehen. Wir fahren jetzt nach Kiel und müssen das sacken lassen.“

Aufstellung / Torschützen
Bergischer HC
28
Ergebnis
Mittwoch, 21. Dez. 2016 20:15
TBV Lemgo
29

Aufstellung:

Gustavsson, Rudeck - Preuss (3), Hoße (1/1), Gunnarsson (3), Oelze, Hermann (2), Babak (3), Gutbrod (5), Vilovski (3), Jonovski, Szilagyi (5), Criciotoiu (3),

Trainer:

Sebastian Hinze

Aufstellung:

Wyszomirski, Maier - Mansson, Kogut, Ramba, Ebner (3), Theuerkauf (7/2), Hornke, Stenbäcken (3), Hermann (4), Suton (7), Valiullin (1), Klimek, Zieker (4/1),

Trainer:

Florian Kehrmann