Aktuelles | 20.05.2017
Wichtiger Punktgewinn gegen Wetzlar
Die Bergischen Löwen haben am Samstagabend nach einer dramatischen Schlussphase mit einem 18:18 (9:10)-Unentschieden gegen die HSG Wetzlar vor 2.815 Zuschauern in der Wuppertaler Unihalle einen ganz wichtigen Punkt im Kampf um den Klassenerhalt in der DKB Handball-Bundesliga gerettet und klettern so wieder auf den ersten Nichtabstiegsplatz der Tabelle.
Spiel

Schiedsrichter:

Matthias Brauer und Kay Holm

Siebenmeter:

2/5 - 4/5

Zeitstrafen:

3 - 2 (Criciotoiu, , Babak - Lindskog (2))

Rote Karten:

keine

Spielverlauf:

1:2 (5.), 2:5 (10.), 5:7 (15.), 5:8 (20.), 7:10 (25.), 9:10 (30.), 12:10 (35.), 16:12 (40.), 16:14 (45.), 16:16 (50.), 16:18 (55.), 18:18 (60.)

Im Angriff taten sich die Löwen in mehreren Phasen der Begegnung sehr schwer. Gleich zu Beginn lief es im Angriff nicht. Benjamin Buric im Tor der HSG Wetzlar konnte sich gleich mehrfach auszeichnen - unter anderem beim Siebenmeter gegen Arnor Gunnarsson. Beim Stand von 2:6 nahm BHC-Coach Sebastian Hinze seine erste Auszeit. Die fruchtete, auch weil mit Pouya Norouzi Nezhad neuer Schwung im Angriff bei den Löwen kam. Der Iraner machte das Spiel schnell, ging in viele Zweikämpfe und bediente seine Mitspieler entscheidend. Zwei eigene Treffer sowie zwei Tore von Fabian Gutbrod brachten die Hausherren wieder in Schlagdistanz. Kurz vor der Pause traf Gunnarsson von der Linie zum 9:10 - ein Ergebnis, auf dem der BHC aufbauen konnte.

Das gelang in der zweiten Halbzeit hervorragend. Norouzi zog einen Strafwurf, den Gunnarsson zum Ausgleich verwertete. Im nächsten Angriff war es erneut der Isländer, der die Löwen in Führung brachte. Die Unihalle war längst zum Hexenkessel geworden - und es wurde noch besser. Bogdan Criciotoiu und Fabian Gutbrod donnerten die Kugel aus dem Rückraum in die Maschen, und als Christopher Rudeck auch noch den Siebenmeter von Kasper Kvist mit dem rechten Fuß parierte, schienen die Weichen in Richtung des siebten Rückrundensieges gestellt zu sein. Gutbrod, Criciotoiu und Norouzi per Konter unterstrichen dies. Das 16:12 des flinken Mittelmanns war aber zugleich Auftakt einer gewaltigen Torflaute.

Beim BHC lief kaum noch etwas zusammen, nachdem HSG-Trainer Kai Wandschneider den siebten Felsspieler gebracht hatte. Tomas Babak musste für zwei Minuten vom Feld. In Unterzahl kam Unruhe rein, und gleich zwei Mal gingen Würfe auf das verwaiste Wetzlarer Tor daneben. Dazu kamen weitere Fehler im Angriff, weggeworfene Pässe beim Gegenstoß und Abschlüsse, die in den Fängen von Buric landeten. Obendrein scheiterte Gunnarsson auch noch bei einem Strafwurf.

Fast 17 Minuten blieb der BHC ohne Tor. Dass die Partie mit 16:18 nicht außer Reichweite geriet, lag an dem weiterhin starken Paket aus Abwehr und Torhüter. Gustavsson hielt mindestens ebenso überragend wie Buric auf der anderen Seite. Mehrmals hätten die Gäste den Deckel drauf machen können, doch die Löwen zeigten bis zum Schluss Riesencharkater und der Isländer hielt, was zu halten war. Tomas Babak beendete die schier endlose Durststrecke in der 58. Minute. Der Tscheche suchte den Zweikampf, versenkte zum 17:18 und löste damit den Frust des hoffnungsvollen Publikums. Unter ohrenbetäubendem Lärm war es erneut der Spielmacher, der in der finalen Minute den 18:18-Ausgleich markierte.

Fast hätten die Löwen sogar noch einen drauf gesetzt. Im letzten Wetzlarer Angriff verteidigten die Gastgeber wieder stark. Der letzte Wurf landete in den Händen von Gustavsson, der die Kugel vier Sekunden vor Schluss nach vorne zu Jan Artmann schleuderte. Der Linksaußen kam tatsächlich an den Ball und brachte ihn aus spitzem Winkel im Sturz auf das Tor. Buric aber hielt erneut.

Löwengebrüll - die Stimmen zum Spiel
Kai Wandschneider:
"Ich denke wir haben einen echten Krimi erlebt. Beide Mannschaften haben unfassbar stark Abwehr gespielt. Dahinter haben wir richtig gute Torhüterleistungen gesehen. Die erste Halbzeit war ausgeglichen, dann haben wir acht Minuten kein Tor erzielen können. Mit der Umstellung auf den siebten Feldspieler haben wir sechs Tore in Folge gemacht. Der Punkt für den BHC ist verdient. Sepp, ihr solltet nur noch Rückrunde spielen, Dann seid ihr immer im Mittelfeld. Was ihr hier seit September aus dieser Situation gemacht habt, da ziehe ich den Hut vor. Ich weiß, wie man sich da fühlt. Meine Spieler gehen nach dieser Saison auch auf dem Zahnfleisch. Wir fahren mit dem Punkt zufrieden nach Hause. Wir haben heute unseren Punkterekord in der Bundesliga eingestellt. Ich darf das eigentlich nicht sagen, aber ich drücke euch die Daumen."
Sebastian Hinze: "Danke an Kai, diese Worte bedeuten mir was. Gerade von dir. Die erste Halbzeit habe ich auch ausgeglichen gesehen. Über die Abwehr und das gute Eins gegen Eins von Norouzi kommen wir dann ran und haben das enge Spiel, das wir haben wollten. Dank guter Torhüterleistung ziehen wir weg, aber dann kommt die 0:6-Phase, bei der viel zusammenkam. Gegen den siebten Feldspieler machen wir das auch nicht schlecht, werfen aber zwei Ballgewinne weg und lassen ein paar gute Chancen aus. Danach haben wir dann aber wieder Riesen-Charakter gezeigt. Gut, dass das belohnt wurde. Das macht mich sehr stolz und glücklich."
Jörg Föste: "Heute haben wir gesehen, dass mit Wandschneider und Hinze zwei der besten Trainer in der Bundesliga an der Seite stehen, das war ein Feuerwerk an taktischen Umstellungen. Für uns lief eine ganze Menge nicht gut, die drei verworfenen Siebenmeter und die Phase gegen den siebten Feldspieler. Dass man trotzdem gegen die HSG Wetzlar dann in der Schlussminute noch einen Punkt holt, veranlasst mich, zu sagen, dass man mit dieser Mentalität nicht absteigen darf. Und das werden wir auch nicht.".

Aufstellung / Torschützen
Bergischer HC
18
Ergebnis
Samstag, 20. Mai. 2017 19:00
HSG Wetzlar
18

Aufstellung:

Gustavsson, Rudeck - Preuss, Hoße (1), Gunnarsson (3/2), Nippes (2), Artmann, Hermann (1), Babak (2), Gutbrod (4), Vilovski, Jonovski, (3), Criciotoiu (2),

Trainer:

Sebastian Hinze

Aufstellung:

Buric, Weber - Kneer, Pöter, Mirkulovski (2), Weber (4/2), Kraft, Hahn (4), Berggren (1), Kvist (3/2), Klesniks, Lindskog (3), Cavor (1),

Trainer:

Kai Wandschneider