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Aktuelles | 08.12.2017
BHC gewinnt heißen Tanz in Balingen
Nach einem wahrlich heißen Tanz, der sich erst in der Schlusssekunde entschied, konnten die Bergischen Löwen vor 2.300 Zuschauern mit einem 29:30 (16:15)-Auswärtssieg im dritten Topspiel in Folge zwei ganz bedeutsame Punkte vom HBW Balingen-Weilstetten entführen.

Mit komplett gelöster Handbremse und direkten Zug zum Tor gingen beide Mannschaften in die Partie – nach knapp sieben Minuten zeigte die Spielanzeige der Balinger Sparkassen-Arena so bereits ein 5:4 an. Während einer Strafzeit gegen BHC-Mannschaftskapitän Kristian Nippes eroberte Balingen den Ball und legte ins leere Tor auf 7:5 (10.) vor, doch Milan Kotrc verkürzte gleich mit viel Durchsetzungsvermögen in Unterzahl. Sebastian Hinze nahm früh im Spiel einen Wechsel auf der Torhüterposition vor, brachte Janis Boieck für Christopher Rudeck und zudem erstmals nach langer Verletzungspause Abwehrhüne Csaba Szücs. In der 17. Spielminute kamen die Löwen zum 9:9-Ausgleich, nachdem Boieck einen Siebenmeter parierte und Szücs nach einem Ballgewinn im Folgeangriff Arnor Gunnarsson erfolgreich auf die Reise schickte. Schnell hatten sich die Einwechslungen bezahlt gemacht, doch als Balingen wieder auf 11:9 (19.) vorgelegt hatte, nahm der BHC-Coach die erste Auszeit. Im Vergleich zum Gegner konnte der BHC in punkto Paraden noch keinen echten Stich machen, sodass Christopher Rudeck in der 24. Spielminute zwischen die Pfosten zurückkehrte. Als die Bergischen in einem heißen Tanz – inklusive Schlussmann - immer besser ins Spiel kamen, unterbrach die Halbzeitsirene nach dem 16:15-Anschlusskracher von Bogdan Criciotoiu den Aufwind der Löwen.

Per Siebenmeter erzielte Maximilian Bettin im ersten BHC-Angriff nach der Pause den 16:16-Ausgleich (32.) und die erste Führung der Bergischen hämmerte Linus Arnesson wenig später zum 17:18 (34.) in die Maschen des Balinger Gehäuses. Fortan legte das Hinze-Team vor und bestimmte den Takt des Spiels – nach Treffern von Arnesson und Kotrc schmetterte Jens Bürkle nach dem 20:23 (40.) die grüne Karte auf den Zeitnehmertisch. Angestachelt von den 2.300 Zuschauern in der Sparkassen-Arena steckte Balingen allerdings nicht auf und Sebastian Hinze bat seine Mannschaft nach dem 23:24-Anschluss (45.) seinerseits zur Auszeit. Nach gepfiffenem Zeitspiel konnten die Hausherren durch Stegefelt wieder zum vielumjubelten Ausgleich kommen. Die Bergischen Löwen in der „Hölle Süd“ gefordert - Fabian Gutbrod vollendete unter arger Bedrängnis zum 24:25 (48.). Die Bergischen schienen sich dem Druck weiter widersetzen zu können, als Petrovsky beim 27:28 (55.) einen Ballgewinn in der Abwehr verbuchen konnte und „Air-Arnesson“ im darauffolgenden Angriff das 27:29 (56.) erzielte. Sechs Sekunden waren am Ende noch zu spielen, als die Gastgeber noch einmal die Chance zum Ausgleich in der Hand hatten und dem mit der Schlusssirene folgenden, direkten Freiwurf in der BHC-Deckung hängen blieben, sodass die Bergischen Löwen zwei bedeutende Auswärtspunkte bejubeln konnten

Löwengebrüll – die Stimmen zum Spiel
Sebastian Hinze:
„Wir sind sehr glücklich, dass wir die zwei Punkte mitgenommen haben. Ich finde, wir haben ein sehr gutes Spiel gemacht. Defensiv hatten wir gerade in der Anfangsphase der ersten Halbzeit einige Probleme, konnten es aber dann besser und enger stellen und haben im Positionsangriff sehr effektiv und mit hoher Konsequenz in den Abschlüssen gespielt. Die Stressphasen, die man in Balingen überstehen muss, haben wir fokussiert gelöst. In der zweiten Halbzeit sind wir gerade defensiv sehr gut reingekommen, standen viel enger und haben mit Ballgewinnen über Konter einen Vorsprung erspielt, den wir wieder erst verloren, aber am Ende nervenstark mit Mann und Maus verteidigt die zwei Punkte mitgenommen haben.“  
Jens Bürkle: „Glückwunsch an den BHC – ich glaube, dass wir hier ein Topspiel abgebrannt haben. Wir haben offensiv richtig gut agiert, hatten aber in der Abwehr Probleme die Eins gegen Eins zu stellen – was Arnesson da macht war überragend. Es geht auf und ab und nach der ersten Halbzeit müssen wir vielleicht höher führen. Nach den vier Toren Rückstand haben wir den BHC defensiv wieder geknackt und sind zurückgekommen, verpassen aber in Führung zu gehen. Was dann im letzten Angriff passiert ist sehr ärgerlich für uns.“
Viktor Szilagyi: „Ich glaube, dass wir mit der ersten Halbzeit zufrieden sein können, haben uns sehr gut zurückgekämpft. In Durchgang Zwei macht mich stolz, dass wir in den verschiedenen Phasen wie ein Tabellenführer aufgetreten sind. Beide Mannschaften haben mit hoher Intensität gespielt, wobei sich bei uns über das gesamte Spiel die individuelle Qualität durchgesetzt hat.“
Wolfgang Strobel: „Glückwunsch an den BHC zum Sieg – ich denke, dass das Spiel keinen Sieger verdient gehabt hat, sondern ein Unentschieden gerecht gewesen wäre. Die kleinen Schwächephasen haben uns deutlich ins Hintertreffen gebracht und sind dann erfolglos hinterhergelaufen – dementsprechend sind wir enttäuscht, obwohl wir mit dem beherzten Auftritt der Mannschaft zufrieden sein können.“

HBW Balingen-Weilstetten: Maggaiz, Mrkva – Schönningsen, Foth (1), Wagner (1), Flohr (1), Hausmann, Thomann (3), Friedrich (4), Nothdurft (3), Runarsson, Gretarsson (1/1), Strobel (4), Stegefelt (1), Schoch (1), Spohn (9). Trainer: Jens Bürkle
Bergischer HC: Rudeck, Boieck, Olbertz – Kotrc (5), Artmann, Gutbrod (2), Szücs, Bettin (1/1), Arnesson (9), Babak (1), Darj, Petrovsky (3), Nippes, Criciotoiu (4), Majdzinski, Gunnarsson (5/2). Trainer: Sebastian Hinze
Schiedsrichter: Philipp Dinges und Daniel Kirsch
Siebenmeter: 1/2 – 3/6
Zeitstrafen: 3 – 2 (Schoch, Thomann, Flohr – Nippes, Petrovsky)
Spielverlauf: 3:3 (5.), 7:5 (10.), 9:8 (15.), 11:10 (20.), 15:14 (25.), 16:15 (30.), 18:18 (35.), 20:24 (40.), 23:24 (45.), 25:25 (50.), 27:28 (55.), 29:30 (60.)